"Wir stecken in einer handfesten Industriekrise. Die Unternehmen drosseln ihre Produktion – täglich verlieren wir Wertschöpfung, die nicht zurückkommen wird", erklärt Christian Vietmeyer, Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbandes Stahl- und Metallverarbeitung WSM zur aktuellen Situation. Die Politik müsse sofort reagieren und beim Entlastungspaket nachbessern – nicht erst in Monaten. "Wir haben den Abgrund vor Augen."
Der Verband verweist auf aktuelle Konjunkturzahlen, wonach die Industriekrise bereits fortgeschritten ist: Die Produktion verliert immer mehr an Fahrt – im Juli ging sie um weitere zwei Prozent zurück. "Das Auftragsvolumen schrumpft gewaltig, um 14,1 Prozent im Juli, um 11,4 Prozent im zweiten Quartal. Auch bei wichtigen Kundenindustrien sieht es nicht rosig aus", erklärt Holger Ade, Leiter Industrie- und Energiepolitik beim WSM. Das alles trübe die Stimmung gewaltig. Vietmeyer: "Die Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate sinken auf das Level, das wir beim Pandemieausbruch erlebt haben."