Sie verdanken ihm ihren Reichtum und ihren Einfluss. Doch auch in den sieben Emiraten wissen sie um die Endlichkeit des Öls. Als Gastgeber bei der UN-Klimakonferenz in Dubai spielten sie eine zwiespältige Rolle. Doch zumindest, wenn es um den Automobilmarkt daheim geht, haben die Emiratis eine klare Vorstellung vom Klimaschutz. "Wir wollen die Emirate zu einem wichtigen Markt für Elektrofahrzeuge machen", sagt Energie- und Infrastruktur-Minister Mohammed Al Mazrouei. Er hat dafür das Programm Global EV Market gestartet. Sein Ziel: 2050 soll jedes zweite Auto auf den Straßen der Emirate elektrisch fahren.
Dieses Unterfangen wollen sich die Scheichs Hunderte Millionen Dollar kosten lassen. Zusammen mit Industriepartnern wie Audi, Siemens, BMW, Jaguar Land Rover, Mercedes-Benz, General Motors und Porsche soll ein flächendeckendes Netz an Ladesäulen entstehen. In zwei Phasen werden in den nächsten Jahren mindestens 700 Ladestationen entlang der Magistralen errichtet.
Bis das Elektroauto auch nur gleichzieht mit den zumeist großvolumigen Verbrennern auf den Straßen von Dubai oder Abu Dhabi, ist es aber noch ein weiter Weg: Aktuell schätzen Experten den Fahrzeugbestand in Dubai auf etwa 5000 Stromer und rechnen bis 2030 mit immerhin 42.000 Elektroautos.
In Dubai gibt es dank der Dubai Electricity and Water Authority (DEWA) bereits rund 300 Ladesäulen, die von Privatkunden in den ersten Monaten sogar kostenlos angezapft werden konnten. Und bis 2025 will die DEWA mindestens 1000 Säulen installiert haben. Doch aktuell reicht ihre Leistung selten über 50 kW hinaus. Und außerhalb der Städte lässt die Dichte selbst an beliebten Ausflugszielen wie der Oase Hatta noch sehr zu wünschen übrig.