VW könnte Plattform für China-Submarke extern zukaufen

Volkswagen arbeitet offenbar an einer weiteren China-Kooperation. Der Konzern befindet sich in Gesprächen mit dem chinesischen Elektroauto-Start-up Leapmotor, wie die Nachrichtenagentur Reuters mit Bezug auf chinesische Medien berichtet. Demnach geht es um eine mögliche Zusammenarbeit bei der Produktion von Fahrzeugen der China-Submarke Jetta.

Konkret könnte das Joint-Venture von Volkswagen und der chinesischen FAW Group eine Plattform mit E-Auto-Technologien von Leapmotor kaufen. Weder VW China noch Leapmotor haben zu den Berichten bislang Stellung bezogen. Leapmotor hat in dieser Woche eine neue, selbst entwickelte Plattform vorgestellt, die das Unternehmen explizit auch an andere Hersteller lizenzieren möchte.

CEO Zhu Jiangming sagte, Leapmotor führe fortgeschrittene Gespräche mit zwei ausländischen Unternehmen. Die sogenannte "Four Leaf Clover"-Architektur verfügt den Angaben zufolge über eine integrierte Rechenplattform, die trotz Kosteneinsparungen in der Lage sei, Funktionen wie das autonome Fahren und Smart-Cockpit-Anwendungen zu bewältigen. 2025 soll die nächste Generation der Plattform eingeführt werden.

Erst in der vergangenen Woche hatte Volkswagen eine geplante Beteiligung in Höhe von 700 Millionen US-Dollar am Hersteller Xpeng bekanntgegeben. Gemeinsam wollen die Unternehmen zwei Mittelklasse-Elektroautos auf Grundlage der "Edward"-Plattform für den chinesischen Markt produzieren. Auf der Plattform basiert etwa der G9 des chinesischen Start-ups. Mit der Submarke Jetta zielt Volkswagen vor allem auf junge chinesische Kunden im Einstiegssegment.

Lokale Kooperationen sind Teil von Volkswagens Strategie, um dem schwächelnden Absatz von E-Autos auf dem wichtigsten Pkw-Markt der Welt entgegenzuwirken. Zur Einordnung: Im ersten Halbjahr hat Volkswagen in China 62.400 E-Autos verkauft, 1,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Ziel für das Gesamtjahr sind 200.000 Stück.

Elektroautos von Volkswagen kommen bei den chinesischen Kunden bislang nicht besonders gut an. Beobachter führen das unter anderem auf mangelnde Software- und Entertainmentfunktionen zurück, bei denen chinesische Rivalen wie BYD zum Teil besser aufgestellt seien.

Volkswagen bringt sich nun mit einem neuen Entwicklungszentrum in Hefei in Stellung, mit dessen Hilfe neue Elektroautos bis zu 30 Prozent schneller und deutlich publikumsorientierter auf den Markt kommen sollen. Das Zentrum soll rund eine Milliarde Euro kosten, etwa 2000 Beschäftigte haben und Anfang 2024 den Betrieb aufnehmen.

Aus dem Datencenter:

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