Vom Boom-Markt zum Sorgenkind – und nun wieder zum Hoffnungsträger aufgestiegen. China ist schon seit langer Zeit für Volkswagen der größte Einzelmarkt; für BMW und Daimler gilt das inzwischen auch. Entsprechend bedeutsam ist für VW, was im Reich der Mitte geschieht.
So wundert es nicht, dass Ende 2018 zunächst angenommen wurde, Diess würde selbst den Vorstandssitz des in Ruhestand gehenden China-Vorstands Jochem Heizmann übernehmen. Stephan Wöllenstein, der seit 2016 die Marke Volkswagen Pkw in China leitet, wäre dann nur zum CEO von Volkswagen China aufgestiegen – und allein für das Tagesgeschäft zuständig gewesen. Diess ließ damals verlauten, dass er künftig wohl 40 Tage pro Jahr in China verbringen würde – doppelt so viel Zeit wie bis dato.
Doch entgegen den Vermutungen zog der heute 57-jährige Manager im Februar 2019 in den VW-Markenvorstand ein und übernahm dort die Verantwortung für China – in schwierigen Zeiten. Denn 2018 war der chinesische Automarkt erstmalig seit 20 Jahren geschrumpft, und zwar um knapp vier Prozent. Hoffnungen auf eine Besserung 2019 zerschlugen sich. Am Schluss stand erneut ein Minus von fast zehn Prozent in der Statistik. Wobei sich der Absatz von VW und der anderen deutschen Hersteller besser entwickelt, als der Gesamtmarkt.