Vor 13 Jahren, so wird berichtet, besuchte Li Shifu den Ford-Stand bei der Detroit Motor Show und verkündete den verblüfften Amerikanern: „Ich hätte Interesse daran, Volvo zu kaufen“ – nicht einen Volvo, sondern das ganze Unternehmen, das damals zu Ford gehörte. Im ersten Anlauf hatte der heute 64-jährige Li Shufu mit seiner Offerte keinen Erfolg. Damals baute er mit dem von ihm gegründeten Unternehmen Geely schon seit Jahren Automobile in China und war vor allem als Billighersteller bekannt.
Gut drei Jahre später gehörte die Premiummarke Volvo dann doch zu Geely; Ford hatte den schwedischen Autobauer für 1,8 Milliarden US-Dollar an das chinesische Unternehmen verkauft. Die Übernahme wurde, wie viele Einkäufe chinesischer Konzerne, skeptisch beäugt. Doch sowohl Volvo als auch Geely ist die Übernahme offenbar gut bekommen. Geely hat viel Geld in Volvo investiert. Und die schwedische Marke wächst besonders in China und den USA – und ist „durch den chinesischen Eigentümer noch schwedischer geworden“, betont Vorstandschef Hĺkan Samuelsson. Bis jetzt gilt also uneingeschränkt, was Li Shufu schon 2013 seinen Kritikern geantwortet hatte: „Volvo ist Volvo und Geely ist Geely.“