"Volvo ist zuversichtlich für 2021"

Volvo Cars hat sich im Corona-Jahr 2020 besser geschlagen als der Marktdurchschnitt und auch besser als andere Premiumhersteller. Deshalb rechnet Deutschlandchef Thomas Bauch für das neue Jahr 2021 zumindest mit einem "leichten Plus" beim Absatz und einem weiteren Anstieg des Marktanteils gegenüber 2020.

Sorgen machen ihm allerdings einige Händler, die deutlich schwächer abschneiden als der Durchschnitt der Volvo-Partner. Die Schere zwischen den überdurchschnittlich performenden Händlern und den schwächeren Partnern werde immer größer, sagte er in einem Pressegespräch, an dem auch die Automobilwoche beteiligt war.

Per Ende November verkaufte Volvo Cars in Deutschland 41.500 Fahrzeuge, ein Minus von 13,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Markt sackte in der gleichen Zeit um 21,6 Prozent ab.

Dadurch konnte Volvo trotz eines gesunkenen Volumens den Marktanteil ausweiten auf 1,6 Prozent per Ende November - in den elf Vergleichsmonaten des Vorjahres lag er bei 1,44 Prozent. "Unser Marktanteil ist damit um rund zehn Prozent gestiegen - das ist eine gute Basis für 2021. Insgesamt sind wir zuversichtlich für das neue Jahr."

Ende 2019 hatte sich Bauch für das Jahr 2020 noch einen Absatz von knapp unter 60.000 Einheiten vorgenommen - nach 53.000 Einheiten in 2019. Mit dem sich nun abzeichnenden Verkauf von rund 45.000 Einheiten in 2020 sei er aber wegen des gestiegenen Marktanteils angesichts der Corona-Umwälzungen zufrieden.

Dass Volvo Cars die Krise bislang verhältnismäßig glimpflich überstand, liegt Bauch zufolge vor allem einem Faktor: "Wir haben den Anteil der elektrifizierten Fahrzeuge auf 37 Prozent gesteigert, im Dezember wird er voraussichtlich sogar deutlich über 50 Prozent liegen. Das wird die Benchmark für 2021 sein.

Volvo erfülle damit alle Emissionsvorgaben der EU und könne sogar noch ein Pooling eingehen mit einem Hersteller, der nicht so gut dastehe, sagte Bauch, ohne Namen zu nennen. Tatsächlich hat sich Ford in Europa dem so genannten "Open Pool" von Volvo Cars angeschlossen, wodurch Ford und Volvo zusammengerechnet vor der EU die entsprechenden CO2-Vorgaben immer noch erfüllen. Volvo erhält dafür eine beträchtliche Summe von Ford, die jedoch noch nicht offengelegt wurde.

Im Volvo-Handel sieht Bauch die Lage insgesamt im grünen Bereich, allerdings gebe es auch ein neues Problem, räumte er ein. "Unsere Partner haben sich im Aftersales- und Werkstatt-Geschäft im zweiten Halbjahr wieder zurückgekämpft nach einem schwierigen ersten Halbjahr." Freude mache das gestiegene Gebrauchtwagen-Geschäft. Es werde sogar leicht über den Ergebnissen des Vorjahres liegen.

Bei der Händlerperformance allerdings ergebe sich ein disparates Bild. "Die Performance ist nahezu stabil geblieben. Wir beobachten aber, dass immer mehr Händler von dem Durchschnitt abweichen." So würden einerseits rund 60 Prozent der Händler mit ihrer Gesamtperformance über dem Vorjahr liegen, andererseits aber auch rund 40 Prozent, die darunter lägen.

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