Bei BMW hat Norbert Reithofer schon einige Höhen und Tiefen erlebt – im Grunde alles, was den Konzern in den vergangenen drei Jahrzehnten bewegt hat. Denn zumindest in der Nachkriegszeit ist Reithofer der einzige BMW-Aufsichtsratschef, der sein ganzes Berufsleben bei dem Automobilkonzern verbracht hat – inzwischen mehr als 32 Jahre. Vor seiner Zeit als Vorstandschef etwa das Rover-Debakel, in seiner Amtszeit einen Rekord nach dem anderen – aber auch die Finanzkrise ab 2008. Im Jahr 2016 zog Rivale Daimler bei den Absatzzahlen vorbei – und nun Corona.
Dabei agiert Reithofer eher im Stillen. Ruhig, freundlich und zurückhaltend mache er seine Arbeit, sagten Mitarbeiter über ihn schon in der Zeit als BMW-Vorstandschef von 2006 bis 2015. In die Öffentlichkeit hat er sich nie gedrängt. Seit seinem – nicht unumstrittenen – Wechsel an die Aufsichtsratsspitze hat man entsprechend wenig von ihm gehört. Er war mit Statements zur Stelle, wenn es verdiente Manager zu verabschieden oder neue ins Amt einzuführen galt. Doch ansonsten agiert er, ohne für öffentliches Aufsehen zu sorgen.