VW baut in China kräftig um

Volkswagen hat ein schwieriges Jahr mit durchwachsenem Absatz hinter sich und zieht jetzt Konsequenzen. Der Konzern richtet die Strukturen neu aus und holt neue Leute.

Im Mittelpunkt steht das neue China Board. Es wird von August an als markenübergreifendes Gremium für den VW-Konzern arbeiten. Stefan Mecha wird neuer Chief Executive Officer (CEO) von VW Pkw sowie Leiter des Konzernvertriebs in China. Er ist derzeit noch CEO für Volkswagen Group Russland. Markus Hafkemeyer wird Chief Technology Officer (CTO) von Volkswagen Group China. Hafkemeyer wurde von Huawei abgeworben.

Ralf Brandstätter ist bereits designiertes Vorstandsmitglied des Konzerns für China und startet jetzt. Er leitet auch das China Board. Daneben kommen "die regionalen CEOs von Audi, Cariad, VW Pkw sowie Vertreter wichtiger Fachbereiche hinzu", teilt VW mit.

Demnach sind unter anderem Jürgen Unser, President Audi China, Cariad-China-CEO Chang Qing sowie Mecha und Hafkemeyer mit im Board. Über die Größe des Boards machte VW auf Anfrage keine Angaben.

Die Region soll damit mehr Eigenständigkeit erhalten, schneller und agiler werden. Das China Board arbeitet eng mit den chinesischen Joint-Venture-Gesellschaften zusammen. Kurze Entscheidungsprozesse sind das Ziel von Brandstätter, um mehr Tempo im wichtigsten Markt der Welt aufzunehmen.

Zudem soll mehr Effizienz ins Geschäft. Der Konzern bündelt seine Kompetenzen und Kapazitäten, "um das Entwicklungstempo von innovativen Technologien und digitalen Services 'in China, für China' deutlich zu beschleunigen", wie das Unternehmen bekanntgab.

Brandstätter: "China übernimmt eine Schlüsselrolle für den Erfolg unserer New-Auto-Strategie und die globale Transformation von Volkswagen."

Volkswagen hatte zuletzt mit sinkenden Absätzen, Chipmangel und Corona-bedingt geschlossenen Werken in China zu kämpfen. Auch die ID.-Modelle haben noch keinen  durchschlagenden Erfolg gebracht. Zuletzt wurde China-CEO Stephan Wöllenstein nach drei Jahren vor Ort zurückgeholt. VW-Konzernchef Herbert Diess entschloss sich dann, seinen besten Mann Brandstätter nach Peking zu schicken.

Aus dem Datencenter:

Deutsche Konzernmarken in China