VW testet seine selbstfahrenden Autos in den USA ausgerechnet in Austin in Texas, also quasi vor der Haustür des Konkurrenten Tesla und seines Chefs Elon Musk. Der betont zwar bei jeder Gelegenheit, sein „Autopilot“ sei in der Lage, das Auto selbst zu fahren, in Wirklichkeit ist es jedoch lediglich ein Fahrerassistenzsystem. Zunächst sollen zehn autonom fahrende Exemplare des ID Buzz für VW in Texas Erfahrungen sammeln. In München sind bereits einige Autos unterwegs, in Hamburg sollen demnächst weitere folgen.
In den USA gibt es allerdings Firmen, die sowohl VW als auch Tesla deutlich voraus sind. Robotaxis der Google-Tochter Waymo beispielsweise sind in Phoenix seit einiger Zeit ohne Sicherheitsfahrer unterwegs. Firmen wie Cruise und Mobileye testen bereits seit Jahren und verfügen über entsprechend viel Erfahrung auf diesem Gebiet. Von den klassischen Autobauern ist Mercedes-Benz bisher der einzige, der mit seinem „Drive Pilot“ in Deutschland die Zulassung für autonomes Fahren nach Level 3 bekommen hat.
VW ärgert Tesla
Ausgerechnet in Austin im US-Bundesstaat Texas, wo Tesla seine Zentrale hat, will VW noch in diesem Monat Testfahrten mit autonomen Fahrzeugen beginnen. Doch weit vorn ist bei diesem Thema keiner der beiden Hersteller.
Autonomes Fahren gilt als wesentlicher Markt der Zukunft. Noch ist jedoch nicht klar, wann der Durchbruch kommt und wer am Ende die Nase vorn haben wird. „Es ist ein wichtiger Meilenstein für uns, das globale Programm für autonom fahrende Fahrzeuge von Volkswagen auf die Vereinigten Staaten auszuweiten“, sagt Pablo Di Si, Präsident und CEO von Volkswagen of America.
Zur Betreuung der Testflotte hat VW eine Tochtergesellschaft namens Volkswagen ADMT gegründet. Die Beschäftigten, zu denen auch Angestellte von Argo AI gehören, sollen in Belmont in Kalifornien sowie in Austin in Texas arbeiten. Argo AI war das Joint Venture für autonomes Fahren, das VW gemeinsam mit Ford betrieben hat und das beide im Oktober 2022 aufgegeben haben. Die Testwagen sollen zwar nach Level 4 autonom fahren, also auf einer vorgegebenen Strecke komplett autonom unterwegs sein. Zumindest während der Testphase soll aber ein Sicherheitsfahrer an Bord sein.
Aus dem Datencenter: