Neue Wendung im jahrelangen Diesel-Skandal: Nun sollen die Händler beim Verkauf von Gebrauchtwagen ihre Kunden eine Warnung unterschreiben lassen. Damit will sich der Hersteller vor möglichen Klagen schützen. Dies geht aus einem internen Schreiben von Audi an die Händler hervor, das der Automobilwoche vorliegt. Auch die Volkswagen-Händler wurden entsprechend informiert.
Mit ihrer Unterschrift bestätigen die Kunden, dass ihnen mögliche Konsequenzen der eingebauten Thermofenster beim Kauf klar waren. In dem zu unterscheibenden Dokument heißt es: „Dies könnte bis hin zu einem gegen Fahrzeughalter gerichteten Entzug der Fahrzeugzulassung oder einer Nutzungsuntersagung reichen. Mögliche Auswirkungen auf den Wiederverkaufswert der Fahrzeuge können in einem solchen Fall nicht ausgeschlossen werden.“ Das "Manager Magazin" hat zuerst das Thema aufgegriffen.
Das Ziel des Herstellers scheint klar: "Mit der Bestätigung will sich Audi einen Freibrief schaffen, dass sie für ein möglicherweise nicht zulässiges Thermofenster nicht mehr haften“, sagt Branchenanwalt Christian Genzow.
Der Hersteller sieht das anders: Man lege großen Wert auf eine transparente Kommunikation und Information seiner Kundinnen und Kunden, teilte ein VW-Sprecher mit. Anlässlich der Entwicklungen in der jüngeren Rechtsprechung zu Thermofenstern habe sich Volkswagen entschieden, "potenzielle Käufer von gebrauchten Dieselfahrzeuge vor dem Kauf proaktiv, transparent und schriftlich hierzu zu informieren."