Sowohl Daimler als auch das Truck-Geschäft kennt Martin Daum aus langer Erfahrung. Nach einer kurzen Zeit in der Unternehmensberatung ist der heute 60-jährige gelernte Bankkaufmann und studierte Diplom-Betriebswirt seit 1987 ununterbrochen bei Daimler tätig. 2009 wurde er zum Chef des nordamerikanischen Truck-Geschäfts des Stuttgarter Konzerns. Als Anfang 2017 der damalige Daimler-Nutzfahrzeug-Chef Wolfgang Bernhard überraschend das Handtuch war, setzte der Konzern auf Daums Erfahrung und ernannte ihn zum Nachfolger.
Seither treiben Daum vor allem drei Herausforderungen um: die Marge der Truck-Sparte nachhaltig auf mindestens acht Prozent zu heben – und parallel viel Geld in Elektroantrieb und automatisiertes Fahren zu stecken, um beide Technologien voranzutreiben. Schon Vorgänger Bernhard hatte ein Sparprogramm auf die Schiene gesetzt, das die Kosten pro Jahr um 400 Millionen Euro senken sollte. Dafür wurden 2016 rund 2500 Stellen gestrichen. Mit den Effizienzverbesserungen sei die Lücke zur angestrebten Zielrendite aber nur zu einem Drittel zu schließen, sagte Nachfolger Martin Daum. Zwei Drittel müssten aus Wachstum kommen. Als Chef des Truck-Geschäfts in den USA konnte er den Umsatz deutlich ausbauen und den Marktanteil von rund 29 auf etwa 39 Prozent steigern.