Die Krise verschärft sich. „Es ist gerade mal fünf Monate her, dass wir dachten, wir gehen tief genug", nun müsse man erkennen, dass weitere Maßnahmen nötig seien, sagte Elmar Degenhart (61) noch im März und ergänzte, betriebsbedingte Kündigungen seien „die letzte drastische Maßnahme, die vorstellbar ist“. Nun ist es soweit: „Es dürfte dazu kommen, dass wir über Kündigungen verhandeln müssen“, erklärte der Continental-Chef im Juni. Schon vorher hatte der Zulieferer, auch als Reaktion auf einen Milliardenverlust im Jahr 2019, mehrere Werksschließungen angekündigt. Das zweite Quartal 2020 ist ebenfalls mit roten Zahlen geendet, das dritte dürfte schwierig werden. Der Sparkurs wird verschärft.
Damit steht Continental nicht allein. Aber als weltweit viertgrößter Automobilzulieferer steht der Hannoveraner Konzern viel stärker im Rampenlicht. Der Deutschen Presse-Agentur sagte Degenhart, „unsere Branche hat einen Herzstillstand erlitten“. Da helfe kein Vitamin C mehr – da müsse der Defibrillator her, formulierte er eine Hilfsforderung an die Politik.