Golfturniere, Kunstausstellungen, Modenschauen, Opern-Gastspiele, Filmpremieren, Designmessen, Jazzfestivals oder die Weltmeisterschaft der E-Sport-Profis – an Autohersteller denkt man bei dieser Aufzählung erst einmal nicht. Sollte man aber. Denn in all diesen Bereichen sind Audi, BMW und Mercedes als Sponsoren aktiv. „Früher ging es vor allem um eine Platzierung des Firmenlogos, heute wollen wir Teil des Narrativs sein“, sagt Thomas Girst, Leiter des Kulturengagements der BMW Group.
Im Klartext: Die Kooperation mit hochklassigen Sport-, Musik- oder Kunstaktivitäten soll die jeweilige Automarke in der Öffentlichkeit begehrlicher, interessanter und kultivierter erscheinen lassen. Girst: „Es geht uns natürlich auch um das Image, die Reputation, die Sichtbarkeit des fördernden Unternehmens. Und zwar ausdrücklich unter Wahrung der kreativen Freiheit unserer Partner.“
Girst verantwortet das Kulturmanagement des Münchner Autobauers seit 2003. Kulturell engagiert ist BMW jedoch bereits seit Anfang der 70er-Jahre. Heute unterstützt das Unternehmen weltweit Museen, Kunstmessen und das Projekt „Oper für alle“ – und hat den „BMW Young Artists Jazz Award“ ins Leben gerufen. Außerdem ist BMW unter anderem Titelpartner des Biathlon-Weltcups, des BMW Berlin-Marathons und des Tennisturniers BMW Open. Und dann gibt es noch die Art Cars, eine 1975 gestartete Serie von mittlerweile 19 BMW-Fahrzeugen, die von internationalen Künstlerinnen und Künstlern – darunter schon Andy Warhol, Jenny Holzer und Jeff Koons – gestaltet wurden. Im Juni dieses Jahres wird verkündet, wer das 20. Art Car designen wird. Dass Autos rollende Kunstwerke sein können, passt nun mal zum Designanspruch, den BMW an seine Serienmodelle stellt. Zudem zeigt die seit mittlerweile 48 Jahren laufende Art-Car-Serie, dass es kein Lippenbekenntnis ist, wenn Girst sagt: „Kontinuität ist für uns zentral – auch, um unseren Partnern Planungssicherheit zu geben.“