Mercedes muss einem Medienbericht zufolge auf Anordnung des Kraftfahrtbundesamts über 100.000 Dieselfahrzeuge zurückrufen. Der Hersteller schreibe die Besitzer der Modelle mit den Schadstoffklassen Euro 5 sowie 6b derzeit an, um einen Termin für ein Software-Update zu vereinbaren, wie "Spiegel" und "Bayrischer Rundfunk" übereinstimmend berichten.
Grund dafür ist das so genannte Thermofenster. Demnach reduzierten die Fahrzeuge bei niedrigeren Temparaturen die Abgasreinigung. Was lange Zeit von den Behörden großzügig ausgelegt wurde, gilt nach dem Diesel-Skandal als Manipulation, da die Schadstoffwerte im Realbetrieb dadurch deutlich ansteigen.
"Kundinnen und Kunden werden schriftlich darüber informiert, wenn ihr Fahrzeug Teil der KBA-Anordnung ist und noch ein Softwareupdate bei einem Service-Partner aufgespielt werden muss", erklärte eine Mercedes-Sprecherin. In Deutschland beträfe das voraussichtlich eine untere sechsstellige Anzahl von Fahrzeugen.
Die Autokonzerne argumentierten stets, man müsse das System reduzieren, um den Motor vor Schäden zu beschützen. Doch dies haben Richter des Europäischen Gerichtshofs in einem Grundsatzurteil im Jahre 2022 zurückgewiesen. Es dürfte laut Bericht deshalb bei Mercedes wie auch bei anderen Herstellern noch zu weiteren ähnlichen Bescheiden des KBA kommen.
Aus dem Datencenter:
Entwicklung der reinen Diesel-Pkw in Deutschland bis November 2023