Die Autoindustrie erlebt gerade ein kaum für möglich gehaltenes Comeback. Trotz Corona-Pandemie, Transformation und andauernder Halbleiter-Krise fahren die Unternehmen satte Gewinne ein und sind so robust wie seit Jahren nicht mehr. So rechnet etwa der Daimler-Konzern trotz eines Absatzeinbruchs von Juli bis September weiterhin mit einer glänzenden Rendite für das Gesamtjahr. "Wir sehen keinen Grund, die Ergebnisprognose von zehn bis zwölf Prozent zu revidieren. So bitter das ist mit den Halbleitern im dritten Quartal, es zeigt, wie resilient wir geworden sind, was die Profitabilität angeht", sagte Daimler Finanz-Chef Harald Wilhelm kürzlich am Rande der IAA in München.
Ähnlich sieht es auch bei der Konkurrenz aus. So hatte etwa BMW im zweiten Halbjahr mit 13 Prozent die höchste Rendite unter den drei deutschen Premiumherstellern eingefahren. Für das Gesamtjahr geht Finanzchef Nikolas Peter von einer Rendite am oberen Ende des Korridors von sieben bis neun Prozent aus. Analysten rechnen dagegen mit einer zweistelligen Zahl. Ganz ähnlich sind die Aussichten auch für Audi. Der Chipmangel, der quer durch die Branche den Bau von Millionen von Fahrzeugen verhindert, wirkt sich offenbar allein auf den Absatz aus, nicht aber die Gewinne.