Einen Teil seines beträchtlichen Vermögens hat der 71-jährige Selfmade-Milliardär Jim Ratcliffe in den vergangenen Jahren vor allem in diverse Umweltinitiativen und gemeinnützige Projekte investiert. Zum Automobilhersteller wurde der Chef des britischen Chemie-Riesen Ineos eher aus einer Laune heraus. Weil seine Stiftung zum Schutz des vom Aussterben bedrohten Atlantiklachses in Island große Flächen unwegsamen Geländes erschließen musste, der dafür ideale Land Rover Defender in seiner Urform jedoch 2016 eingestellt worden war, entschied sich der Ineos-CEO quasi aus dem Bauch heraus bei einem Besuch im Londoner Grenadier Pub dazu, die englische Geländewagenikone durch eine "natürlich noch bessere" Neuentwicklung zu ersetzen, deren Form er vor Ort auf mehreren der Nachwelt erhaltenen Bierdeckeln skizziert hatte.
Sieben Jahre später rollten die ersten Serienfahrzeuge im elsässischen Hambach vom Band, wo aktuell auch noch der smart ForTwo für Mercedes produziert wird. Doch weil der Nachfolger bei Geely in China vom Band laufen wird, kann Ineos mittelfristig die Grenadier-Kapazität im Dreischichtbetrieb von 30.000 auf 40.000 Einheiten erhöhen. Zunächst bleibt es bei dem einen Modell, das zeitnah auch als Pick-Up-Doppelkabine verfügbar sein wird. Noch umsatzträchtiger ist vermutlich das verlängerte Fahrgestell mit Führerhaus, das nach dem Vorbild der Wohnmobilbranche von Zulieferern diverse Spezialaufbauten und Sonderkarossen verpasst bekommt. In diese Sparte fallen Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr und Hilfsdiensten, hochtechnisierte Versionen für Expeditionen und Kleinserien wie der bereits avisierte offene Siebensitzer mit Planenverdeck im Safari-Look.