Tesla ist zum erfolgreichsten, wertvollsten und kraftstrotzendsten Autobauer der Welt aufgestiegen. Ende Oktober schoss der Börsenkurs in Rekordhöhen. Grund dafür war die Ankündigung eines historischen Riesenauftrags des US-Mietwagenanbieters Hertz über mindestens 100.000 Tesla- Fahrzeuge bis Ende 2022 und ein hervorragendes drittes Geschäftsquartal. Der Aktienkurs notierte bei mehr als 1000 Dollar, Tesla kam auf einen Börsenwert von mehr als eine Billion Dollar. Damit ist der E-Pionier das fünfte US-Unternehmen nach Apple, Microsoft, Amazon und der Google-Mutter Alphabet im "Billionärs-Club". Die Firma von Elon Musk hat eine höhere Marktkapitalisierung als die neun nächstgrößeren Autobauer der Welt zusammen.
Elon Musk tweetete zu den Rekordzahlen einen einzigen knappen Satz: "Wild $T1mes!" Mit dem Kurssprung der Tesla-Aktie ist Musk inzwischen der reichste Mensch der Welt. Der "Bloomberg Billionaires Index" nennt für ihn aktuell ein Vermögen von 289 Milliarden Dollar. Geschäftlich lief es für Tesla im vergangenen Jahr hervorragend – trotz Chipkrise, Pandemie und Lieferketten-Problemen. Der Umsatz und der Nettogewinn sind deutlich gestiegen.
Der lange Zeit berechtigte Einwand, Tesla mache nur Gewinn wegen des Verkaufs von CO2-Zertifikaten an "schmutzige" Autobauer, trägt inzwischen nicht mehr: Vom Milliardengewinn entfielen nur 279 Millionen Dollar auf diesen Bereich. Teslas Verkaufszahlen wachsen teilweise dreistellig. Im Pandemie-Jahr 2020 lieferte Tesla 499.500 Fahrzeuge aus. Im dritten Quartal 2021 betrugen die Auslieferungen fast die Hälfte der gesamten Vorjahres-Auslieferungen. Es waren 241.391 – ein Plus von 73 Prozent. Davon entfielen 232.102 auf die beiden Volumenmodelle Model 3 und Model Y, die um 87 Prozent zulegten. In der Rückschau werden diese Zahlen freilich nur "Peanuts" sein. "Wir wollen im Jahr 2030 jährlich rund 20 Millionen Elektrofahrzeuge verkaufen", erklärte jüngst die Vorsitzende des Tesla-Verwaltungsrats Robyn Denholm.
Wer das als neueste Fantasterei abtut, für den gibt es noch eine eindrucksvolle Zahl: Seit dem vierten Quartal 2016 liegt die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) bei 71 Prozent. Die Wachstums-Story ist noch nicht zu Ende erzählt. Dafür sprechen folgende Faktoren:
- Tesla besitzt einen hochwirksamen USP – den "CEO-Faktor" Elon Musk.
- Das Portfolio wächst, alte Modelle werden abgelöst.
- Tesla expandiert mit hohem Tempo in China.
- Tesla verbessert stetig seine Batterien, die auch günstiger werden.
- Tesla schöpft sein Vertriebspotenzial noch nicht annähernd aus. Sollte der Ingenieur Musk erst einmal richtige Vertriebsprofis ranlassen, könnte das den Absatz der Marke auf ganz neue Höhen treiben.
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