München. Beim Banking können die Hersteller bis 2020 CO2-Emissionen ansparen, wenn sie ihren individuellen Flottenwert unterschreiten. Dieses Guthaben können sie nutzen, um ihre Vorgaben nach 2020 zu erreichen. Beim Unterschreiten des Flottenziels sollen Supercredits helfen: Sie sorgen für eine Mehrfachanrechnung von Fahrzeugen mit niedrigen Emissionen, die für die Hersteller ein Zuschussgeschäft sind. Problem: Der aktuelle Gesetzesvorschlag sieht für 2016 bis 2019 keine Supercredits vor. Deutschland propagiert nun für diesen Zeitraum den Faktor 2,5 und im Gegenzug zwischen 2021 und 2023 um 2,5, 5,0 beziehungsweise 7,5 Gramm niedrigere Flottenziele. Einen solchen Alibi- Verhandlungserfolg gab es schon: Seit 2008 hat die EU nur eine einzige Eco-Innovation zur Senkung des Flottenverbrauchs anerkannt.
Alibi-Variante aus Berlin
In der aufgeheizten Klimadebatte ist die deutsche Politik beim Ringen um die Ausgestaltung der europäischen CO2- Vorschriften eingeknickt. Zwar unterstützt Berlin den Wunsch der Autohersteller nach einem Gutschrift-System für CO2-Emissionen (Banking). Allerdings sollen die Hersteller im Gegenzug in den Folgejahren entsprechend anspruchsvollere Flottenziele erhalten. „Dieser Vorschlag wurde gemacht, um das Banking zu retten, wird aber so keinerlei praktische Wirkung entfalten“, so ein Automanager im Gespräch mit der Automobilwoche.