Der japanische Mischkonzern und Automobilzulieferer Asahi Kasei hat in Düsseldorf ein neues europäisches Hauptquartier und ein eigenes Entwicklungszentrum bezogen. Das in Japan besonders durch eine Hochbau-Tochter bekannte Unternehmen sieht in der Standortentscheidung einen wichtigen Schritt, sich in der europäischen Automobillandschaft zu etablieren.
"Europa steht an der Spitze der Disruptionen in der Automobilbranche. Und in Europa werden die strengsten Umweltstandards weltweit gesetzt. Bei diesen Transformationen wollen wir ganz vorn mit dabei sein", sagte Europa-Chef Hideki Tsutsumi der Automobilwoche. "Deshalb haben wir hier in Düsseldorf zum ersten Mal in ein Entwicklungszentrum außerhalb Japans investiert."
Asahi Kasei ist seit April 2016 in Europa präsent. Die neue Zentrale vereint nun die bislang getrennten Abteilungen von Verkauf, Marketing und technischen Dienstleistungen unter einem Dach, 5000 Quadratmeter stehen dafür zur Verfügung. In einem weiteren Gebäude mit 2000 Quadratmetern sind die Entwickler eingezogen. Aktuell sind 110 Mitarbeiter beschäftigt, 40 Prozent davon sind Ingenieure.
"Uns ist wichtig, mit allen Playern in der automobilen Wertschöpfungskette schnell und unkompliziert kommunizieren zu können. Von diesem neuen Standort in Düsseldorf aus erreichen wir die meisten OEMs in Europa in kurzer Zeit", sagt Tsutsumi. Als wichtiges Instrument dafür hat sich die seit fünf Jahren veranstaltete Konferenz "Asahi Kasei Europe Business Forum" erwiesen.
Weltweit kommt die bereits 1922 gegründete japanische Gruppe auf rund 45.000 Mitarbeiter und einen Umsatz von zuletzt 17,3 Milliarden Euro. Zehn Prozent davon entfallen auf den reinen Automotive-Bereich. Die Gruppe betreibt in 20 Ländern 88 Standorte.
Zum Markenportfolio gehören auch außerhalb Japans bekannte Unternehmen wie Zoll, Sage, Veloxis und AKM. Der bekannteste Vertreter des Unternehmens ist der frühere Entwicklungschef Akira Yoshino, der 2019 gemeinsam mit zwei US-Wissenschaftlern den Nobelpreis für Chemie erhielt für die grundlegende Entwicklung der Lithium-Ionen-Batterie.