Die wachsenden Anforderungen an die Wiederverwertung von Rohstoffen und an eine Kreislaufwirtschaft sorgen für neue Investitionen in der Recyclingwirtschaft. Der deutsche Kupferspezialist und Wiederverwerter Aurubis beginnt in diesem Sommer mit dem Bau seines ersten Recyclingwerks in den USA, das auch wichtige Produkte für die Automobilindustrie liefern wird. In Augusta im US-Bundesstaat Georgia investiert Aurubis rund 300 Millionen Euro in die erste Sekundärhütte für Multimetall-Recycling in den Vereinigten Staaten überhaupt.
Aurubis-Vorstandschef Roland Harings sagte der Automobilwoche: "Die Lage in Richmond County in Georgia bringt viele Vorteile mit sich, darunter eine attraktive Energieversorgung, eine ausgebaute Infrastruktur mit guter Anbindung an den Hafen in Savannah sowie die Verfügbarkeit von Fachkräften." Mit dem neuen Werk werde Aurubis "eine Vorreiterrolle im nordamerikanischen Recyclingmarkt einnehmen. Auf beiden Kontinenten erwarten wir außerdem ein jährliches Wachstum von etwa fünf Prozent."
Das US-Werk soll im ersten Halbjahr 2024 in Betrieb gehen und dann jährlich rund 90.000 Tonnen Recyclingmaterialien verarbeiten. Aus Leiterplatten, Computerplatinen, Kupferkabeln und anderen metallhaltigen Komponenten sollen jährlich rund 35.000 Tonnen Blisterkupfer entstehen. Die Zwischenprodukte will Aurubis zu großen Teilen nach Europa liefern und dort in seinen Hüttenstandorten zu Industrie- und Edelmetallen weiterverarbeiten. Ein Teil des Blisterkupfers soll auch direkt in den USA verkauft werden.
