Auf dem Aachener Kolloquium präsentierte Fritz Steinparzer, Leiter der Dieselmotorenentwicklung, die neuen Aggregate mit 1,5 und 2,0 Liter Hubraum. Sie sind Teil einer umfassenden Modulstrategie: Rund 30 Prozent der Bauteile finden auch in den kleinen Ottomotoren Verwendung. Mit dem Sechszylinder-Diesel teilen sich die kleineren Aggregate gar 60 Prozent der Komponenten.
Wichtigstes Entwicklungsziel der Bayern: Die Motoren für die RDE-Straßentests fit zu machen und gleichzeitig die CO2-Emissionen um weitere vier bis fünf Prozent zu senken. Dafür haben die Ingenieure sogar den Grundmotor überarbeitet. Für die Zylinder-Laufbahnen wird erstmals das sogenannte Formhonen angewendet. Bei diesem Verfahren verbreitert sich der Laufbahn-Durchmesser zum oberen Ende hin um 40 Mikrometer und gleicht so den ungleichmäßigen Wärmeverzug der Brennraumwände aus. Das führt zu geringerer Reibung des Kolbens im Zylinder und soll ein Prozent Kraftstoff sparen.
Künftig erhalten alle Motoren, auch die Einstiegsvariante, eine zweistufige Aufladung. Die Niederdruckturbine verfügt über eine variable Turbinengeometrie, wodurch sich je nach Betriebspunkt des Motors bis zu vier Prozent Verbrauchsverbesserung ergeben sollen. Gründlich überarbeitet hat BMW auch das Einspritzsystem. Statt bislang mit bis zu 2000 Bar gelangt der Kraftstoff jetzt je nach Leistungsvariante mit maximal 2200 bis 2500 Bar in den Brennraum.