Angesichts des weltweiten Chipmangels in der Autoindustrie schaut die Branche mit großen Erwartungen auf den 7. Juni. An diesem Tag eröffnet Bosch in Dresden seine neue Halbleiter-Fabrik im Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Eine Milliarde Euro hat der Stuttgarter Konzern dafür ausgegeben. Es ist die größte Einzelinvestition in der Geschichte des Unternehmens. Für Bosch-Chef Volkmar Denner ist dies auch ein Bekenntnis zum Technologie-Standort Deutschland. Das Unternehmen betreibt bereits ein Halbleiterwerk in Reutlingen. Die Investition wird finanziell unterstützt vom Bundeswirtschaftsministerium. Bis 2022 fließen rund 1,5 Milliarden Euro in verschiedene Halbleiter-Projekte in Deutschland.
Der offizielle Startschuss bedeutet jedoch nicht, dass die hohe Nachfrage gleich bedient werden kann. Der Hochlauf einer Chipfabrik dauert viele Monate. Bereits seit Anfang des Jahres durchlaufen die ersten Wafer die Produktion. Daraus fertigt Bosch Leistungshalbleiter, die später etwa in Gleichspannungs-Wandlern in Elektro- und Hybridfahrzeugen verbaut werden. 250 Arbeitsschritte sind hierzu nötig. Das dauert rund sechs Wochen. Die so hergestellten Mikrochip-Prototypen können dann erstmals in elektronischen Komponenten eingesetzt und getestet werden.