Stadtflitzer für vierstellige Preise und Kleinwagen für unter 20.000 Euro – damit dürfte zumindest bei Verbrennern bald Schluss sein. Wenn die diskutierten Grenzwerte für die Euro-7-Norm so kommen, sind nach einhelliger Meinung von Entwicklern und Experten die Zeiten günstiger Einstiegsmodelle vorbei. Nachdem Anforderungen an Crash- und Emissionswerte schon bald die Citycars vom Markt fegen dürften, sind auch Kleinwagen bedroht – zumindest, solange sie mit konventionellen Antrieben ausgestattet sind.
"Eine Umsetzung der diskutierten Euro-7-Szenarien wäre nur mit tief greifenden technischen Maßnahmen möglich, die aufwendig und damit sehr kostenintensiv sind", sagt VW-Entwicklungsvorstand Frank Welsch. Mildhybride würden da kaum reichen. Um auf die geforderten CO2-Werte zu kommen, müssten stärkere E-Motoren und größere Pufferakkus eingebaut werden. Von einer erweiterten Abgasnachbehandlung ganz zu schweigen. "Das würde die meisten Fahrzeuge deutlich verteuern", sagt Welsch. "Erschwingliche Einstiegsfahrzeuge mit Verbrennungsmotor werden damit definitiv der Vergangenheit angehören."
Während sich bei Premiummodellen die höheren Kosten noch eher verkraften lassen, sieht auch Automobilwirtschaftler Stefan Bratzel von der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) das bezahlbare Auto in Gefahr: "Kleinere Fahrzeugsegmente mit Verbrennungsmotoren sind aufgrund der hohen Abgasreinigungskosten dann praktisch unverkäuflich und dürften eingestellt werden."