Anderen Importmarken lässt Škoda wenig Chancen. Seit zehn Jahren fährt die tschechische Volkswagen-Tochter in Deutschland der Konkurrenz auf und davon. 196.968 Neuzulassungen und einen Marktanteil von 5,7Prozent meldete das KBA für das Jahr 2018. Škoda ist damit Auto-Importmarke Nummer eins.
2019 dürfte erneut zu einem Rekordjahr werden, die Marke von 200.000 verkauften Autos wird wohl geknackt. Zum Ende des ersten Halbjahrs kam Škoda in Deutschland bereits auf 107.386 Zulassungen. Weiterer Pluspunkt auf der Jagd nach der 200.000er-Marke: Gerade hat in Mladá Boleslav die Produktion des Kamiq begonnen.
Das trendige Stadt-SUV dürfte schnell zum Verkaufsschlager werden. Zumal der Kamiq intern nicht als „tschechischer Arona“ gesehen wird, sondern größenmäßig dem VW T-Roc entspricht. Funktionalität und gutes Raumangebot zählen zu den Kernkompetenzen der Marke.
Vorstellen will Škoda dieses Jahr noch die neue Generation des Octavia, nach wie vor Ikone und Bestseller der Marke. Gezeigt werden zwar zeitgleich Kombi und Limousine, in den Handel aber geht zunächst (Anfang 2020) der Octavia Combi. Für ihn entscheiden sich die meisten Kunden.
Designer und Entwickler ließen den Octavia deutlich wachsen, auf nun 4,70 Meter. Damit fährt das einstige Kompaktmodell eindeutig in der Mittelklasse. Es wird auch wieder das auf Abenteuer getrimmte Derivat Scout sowie für sportlich ambitionierte Kunden den RS geben. Beim RS kommen Diesel und Benziner zum Einsatz.
Da der Octavia sich die Technik weitgehend mit dem Golf VIII teilt, stehen dem Kunden erstmals ein 48-Volt-Mildhybrid und ein Plug-in-Hybrid zur Auswahl. Hieß es früher, die zusätzliche Batterie- und Elektrotechnik würden den Octavia zu teuer machen und nicht mit der Preis-Leistungs-Philosophie des Hauses harmonieren, fährt Škoda jetzt einen anderen Kurs. Der CO2-Druck aus Brüssel ist eben auch in Mladá Boleslav zu spüren.
Das Debüt des ersten Plug-in-Hybrids der Marke gebührt dem Superb, der jüngst ein Facelift erhielt. Einziehen wird die Technik des Passat GTE. Nach und nach überträgt Škoda dann die Plug-in-Technik auf seine SUVs Kodiaq (erhält 2020 ein Facelift) und Karoq. Parallel wird in Richtung Voll-Elektrifizierung gearbeitet.
Bevor ab 2020 die ersten Modelle auf VWs Elektroplattform MEB anrollen – zunächst ein SUV, dann ein Crossover –, wird Škodas Kleinster umgerüstet, der Citigo. Darin steckt die neueste Batterie des elektrischen VW Up. 260 Kilometer Reichweite und ein Preis von unter 20.000 Euro werden genannt – was den kleinen Stromer nach Abzug der Elektro-Prämien zu einem sehr günstigen E-Auto machen dürfte. Damit wird er ein harter Konkurrent des im gleichen Segment angesiedelten e.Go Life. Konventionelle Verbrennungsmotoren soll es im Citigo nicht mehr geben. Bestellbar wird der Kleinwagen ab der IAA im September sein.
Eine nicht unerhebliche CO2-Reduzierung verspricht sich Škoda auch von der CNG-Technik. „Erdgas spielt für uns im Antriebsmix der nächsten Jahre eine wichtige Rolle“, sagt Christian Strube, Vorstand für Technische Entwicklung. Er beabsichtigt, nahezu alle Modelle auch mit CNG-Antrieb anzubieten. Jüngste Erdgas-Variante ist der Scala. Denkbar, dass auch der nächste Fabia diesen Antrieb erhalten wird. Die neue Generation des Kompaktmodells soll 2021 auf den Markt kommen.
Dazu im Datencenter: