Stuttgart. Am wirtschaftlichen Erfolg von Mercedes-Benz dürfte der neue CLS Shooting Brake keinen nennenswerten Anteil haben. Für die Schwaben hat das Fahrzeug jedoch hohe Symbolkraft. "Als Kombi-Derivat des Nischenmodells CLS liegt das Absatzpotenzial in der Spitze bei unter 10.000 Einheiten im Jahr“, schätzt Autoexperte Christoph Stürmer vom Prognose- und Beratungsinstitut IHS Automotive. Für das viertürige Coupé CLS veranschlagt er ein Jahresvolumen von maximal 45.000 Verkäufen.
Trotz eines möglichen Preisaufschlags von 5000 Euro auf den CLS, der bei knapp 60.000 Euro startet, hält der Experte das Projekt Shooting Brake mit geschätzten Entwicklungskosten von 100 Millionen Euro "für äußerst knapp kalkuliert“. Der Lifestyle-Kombi, der ab 2012 im Werk Sindelfingen vom Band laufen wird, baut auf CLS und E-Klasse auf. Er erhält die neuen Sechs- und Achtzylinder- Benziner, den Sechszylinder-Diesel und später den Vierzylinder- Diesel. Nachgedacht wird zudem über eine Diesel-Hybridversion.
Mit dem neuen CLS Shooting Brake gibt Mercedes-Benz gleich drei Statements ab: Zum Ersten werfen die Schwaben damit dem Konkurrenten Audi den Fehdehandschuh vor die Füße. Sie wollen den Ingolstädtern Kunden abjagen, die wenig Wert auf den hohen Nutzwert des E-Klasse T-Modells legen und deshalb bisher die attraktiveren Kombis von Audi gekauft haben. "Außerdem setzt Mercedes die Tradition fort, mit Konzeptinnovationen in die Nische zu gehen. Damit wird die Marke wieder edler und exklusiver“, so Stürmer. Dass sich die Stuttgarter den Bau des schicken Nischenmodells überhaupt zutrauen, ist drittens ein Zeichen für deutliche Effizienzfortschritte in Sindelfingen.