Wir haben bis jetzt rund 25.000 neue B-Klassen ausgeliefert. Insgesamt haben bereits rund 100.000 Kunden die neue B-Klasse bestellt. Die Nachfrage liegt damit deutlich über den derzeit zur Verfügung stehenden Produktionskapazitäten. Entsprechend lang sind die Lieferzeiten. Ich bin deshalb schon mit dem Produktionsvorstand Wolfgang Bernhard im Gespräch, wie wir die Fertigungskapazität erhöhen können. Derzeit wird die B-Klasse nur im Werk Rastatt gebaut. In einem Monat wird dann die neue Fabrik in Kecskemét dazu kommen, so dass ich zuversichtlich bin, mehr Fahrzeuge zu erhalten. Wir sind aber nicht nur mit den reinen Stückzahlen sehr zufrieden...
"Die A-Klasse wird für Mercedes ganz neue Maßstäbe setzen"
Wir haben schon jetzt mit der B-Klasse, die im Gegensatz zur neuen A-Klasse in erster Linie unsere bestehenden Kunden ansprechen sollte, hohe Eroberungsraten: Das Fahrzeug hat über 30 Prozent Kunden gewonnen, die wir bisher bei Mercedes nicht hatten. Diese kommen mitunter auch von BMW oder Audi, ebenso wie von VW und anderen Marken. Die Kunden der neuen B-Klasse bestellen auch viel häufiger höherwertige und sportliche Ausstattungspakete. Und dabei ist das Fahrzeug bisher nur in Europa auf dem Markt.
Die A-Klasse ist ein Auto, das für Mercedes ganz neue Maßstäbe setzen wird. Sie ist vergleichbar mit der Baureihe W 201 – besser bekannt als der Baby-Benz- aus dem Jahr 1982. Wie damals der 190er wird die A-Klasse die Marke Mercedes neu prägen und für ganz neue Kundengruppen öffnen. Es geht also um weit mehr als nur einen großen Absatzerfolg, den wir natürlich auch erwarten.
Wir gehen davon aus, dass mehr als die Hälfte der A-Klasse-Kunden von anderen Marken zu uns wechseln. Wir wollen vor allem diejenigen gewinnen, die Mercedes bisher immer schon als eine interessante Marke gesehen haben, sich aber bei den Modellen bislang nicht wiedergefunden haben.
Der Basispreis für das Einstiegsmodell wird in der Größenordnung von 20.000 Euro (ohne Mehrwertsteuer) liegen. Dafür werden Sie ein modernes und gut ausgestattetes Fahrzeug erhalten. Auch die bekannten Mercedes-Ausstattungslinien werden erschwinglich sein. Wir zielen auf ein Durchschnittsalter beim Neuwagenkauf von Ende 30 bis Mitte 40, je nach Region. Die genauen Preise legen wir erst im Juni endgültig fest. Dann kann das Fahrzeug auch bestellt werden.
Wir bieten zum ersten Mal eine eigene App in der A-Klasse an, die eine volle Integration des iPhones mit all seinen Funktionalitäten über den Fahrzeugbildschirm möglich macht. Das ist mit Blick auf jüngere Zielgruppen, die Anwendungen des iPhones auch im Auto während dem Fahren benutzen wollen, extrem wichtig und sicherlich auch ein wesentliches Kaufargument.
In den USA ist die Zeit reif für ein schickes, kompaktes Auto von Mercedes. Ich bin davon überzeugt, dass die A-Klasse dort ein Erfolg wird. Wir werden das Modell als vollwertiges Fahrzeug mit allen wichtigen Features auch im Hinblick auf die Sicherheit anbieten. Gerade deshalb gehe ich nicht davon aus, dass das Auto als reines Lifestyle-Produkt wahrgenommen wird.
Aus heutiger Sicht im Jahr 2014. Insgesamt wollen wir dort vier von fünf Modellen unserer neuen Kompaktwagengeneration auf den Markt bringen. Dazu gehört auch eine B-Klasse mit alternativem Antrieb.
Die von uns geplanten Varianten sind sehr verschieden. Ich glaube daher nicht, dass die Substitution groß ist, sondern bin sogar sehr optimistisch, dass wir damit viele neue Kunden gewinnen können.
Das wird noch etwas dauern. Ich kann Ihnen aber sagen, dass wir mit der Markteinführung der B-Klasse mit importierten Fahrzeugen noch in diesem Jahr starten und die A-Klasse 2013 folgt. Die bisherige B-Klasse war dort schon sehr erfolgreich. Mit der neuen A- und B-Klasse haben wir auch in China eine Riesenchance.
Wir wollen und werden mit der A-Klasse und den anderen Derivaten gutes Geld verdienen. Wir haben eine ausgefeilte Plattformstrategie und auch Synergieeffekte bei den Aggregaten. Produziert werden die Neuen Kompakten in drei Werken – in Deutschland, am neuen Standort in Ungarn und später in China. Die Kompakten sind wichtig, um unser strategisches Ziel zu erreichen: Wir wollen im Jahr 2020 nicht nur beim Volumen führend sein, sondern auch bei der Profitabilität. (Foto: Daimler)