Die Enttäuschung ist groß bei Ford in Köln. Der Standort hat das interne Bieterrennen um das wichtige Elektrokomponenten-Werk verloren. Europa-Chef Stuart Rowley entschied sich laut Gesamtbetriebsratschef Martin Hennig für den britischen Standort Halewood. Dort werden 500 von derzeit 700 Jobs gesichert, die Investitionen dürften im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich liegen.
Bei Ford in Köln arbeiten knapp 15.000 Menschen. In der Domstadt waren die Hoffnungen groß. Hier wird ab 2024/2025 der erste europäische Batterie- Pkw von Ford auf Basis der MEB-Plattform von VW gebaut.
"Nach unserem Kenntnisstand wird die Fertigung der Elektrokomponenten in Halewood angesiedelt", sagte Hennig der Automobilwoche. "Wenn Halewood diesen Auftrag nicht erhalten hätte, wäre das der Tod für das Werk gewesen." Bisher hänge dieses komplett an der Fiesta-Fertigung. Und die werde 2024/2025 auslaufen.
Benjamin Gruschka, der designierte neue Ford-Betriebsratschef in Köln, fügte hinzu: "Aus industrieller Logik hätte das Komponentenwerk in Köln angesiedelt werden müssen. Hier bauen wir das erste E-Auto von Ford in Europa, hier hat sich Marelli mit seiner Elektrokomponenten- Fertigung angesiedelt, hier haben wir ein großes Entwicklungszentrum." Gruschka spricht von einer Fehlentscheidung.