München. Wesentlich bei allen digitalen Strategien sind die Daten der Kunden. Die Referenten waren sich einig, dass diese dem Kunden gehören. Allerdings könnte der motiviert werden, einer Nutzung zuzustimmen: Wenn der Händler einen Rabatt gewährt, müsse gleichzeitig die Zustimmung zur Datennutzung eingeholt werden, sagte Timm Kellermann vom Entwicklungsdienstleister IAV. Begeistert zeigten sich die Konferenzteilnehmer von der Technologie moderner Ackerschlepper. Autonomes Fahren ist beim Pflügen, Mähen und Säen längst Realität. Heribert Reiter, Entwicklungschef der Fendt-Traktoren, berichtete, dass die Ortungs- und Assistenzsysteme die Fahrzeuge auf zwei Zentimeter genau ohne Zutun des Fahrers über die Felder steuern. Audi-Entwicklungschef Ulrich Hackenberg war erstaunt: „Zwei Zentimeter, das schaffen wir noch nicht.“ Hackenberg will selbstfahrenden Autos – genau wie sein Volvo- Kollege Peter Mertens – vor allem unter dem Sicherheitsaspekt zum Durchbruch verhelfen, wohl auch aus rechtlichen Gründen: Noch muss der Fahrer die Kontrolle über sein Auto haben. „Die rechtlichen Probleme müssen die Autobauer gemeinsam lösen“, sagte Mertens. Hackenberg zeigte sich optimistisch, dass die juristischen Hürden überwunden werden können: „Sobald das autonome Fahren als Sicherheitsmerkmal anerkannt wird, muss es der Gesetzgeber eigentlich freigeben.“
Autoindustrie kann digitale Welt nicht allein erobern
Gemeinsam in eine neue Zeit
Um von der zunehmenden Digitalisierung zu profitieren, müssen Autohersteller untereinander und mit anderen Branchen zusammenarbeiten und von ihnen lernen, Autohändler müssen stärker auf den Kunden zugehen. Das wurde auf der Automobilwoche Konferenz deutlich. „Wir können nicht warten, bis der Kunde zu uns kommt, wir müssen zum Kunden gehen“, sagte Andrea Finkbeiner-Müller, die bei Daimler die Händlernetzentwicklung leitet. Dabei komme es auf die Detailarbeit an. „Retail is detail“, sagte sie.