Frankfurt/Main. Mit benachbarten Ständen haben sich die Zulieferer Continental und Schaeffler auf der Automechanika in Frankfurt präsentiert. Zwar ist eine kurzfristige Verschmelzung der beiden Unternehmen nicht zu erwarten, doch das vielsagende Motto von Conti auf der Leitmesse für das Aftermarket-Geschäft lautete jedenfalls "Wo sich Sieger treffen“. Helmut Ernst, bei Conti verantwortlich für den unabhängigen Aftermarket, will unter anderem durch einen Ausbau der Serviceaktivitäten das Geschäft in der Nachrüstung beschleunigen. "Service ist ein Wettbewerbsthema“, so Ernst. Dazu zählen für ihn ein verbesserter Informationsfluss rund um die Teileversorgung und erweiterte Trainingsangebote für die Werkstätten. So hat Conti in Frankfurt eine Erweiterung der Produktfamilie ContiSys vorgestellt, die zur Dachmarke VDO zählt. Bei ContiSys Scan handelt es sich um ein Diagnosegerät mit umfangreicher Datenbank für die Überprüfung von Steuergeräten.
Mit ContiSys Data bietet der Zulieferer zudem einen Service, der allen Werkstätten zur Verfügung steht. Dabei werden für die Reparatur von Fahrzeugen technische Informationen und Reparaturhinweise geboten, die sich im Internet buchen lassen. Zum Portfolio von Conti gehören Teile der Marken VDO, ATE und Barum. Das Angebot umfasst beispielsweise Ersatz-und Verschleißteile für Bremsen, Stellelemente im Motorbereich und für Zentralverriegelungen, Sensoren, Kraftstoff-und Reifendruckkontrollsysteme. Viel Optimismus wurde bei Continentals Stand-Nachbarn Schaeffler verbreitet. "Wir verspüren eine sehr hohe dynamische Belebung des Markts“, so Michael Söding, Chef des Bereichs Aftermarket bei Schaeffler Automotive.
Seit Ende der Krise wurde laut Söding beim Auftragseingang 2010 ein durchschnittliches monatliches Plus von 33 Prozent im Vergleich zu den Vorjahreswerten erzielt. "Das nimmt uns allen den Atem. Denn auf diesen Aufschwung waren wir nicht vorbereitet.“ Folglich sieht sich der Zulieferer mit großen Herausforderungen konfrontiert. Dazu zählt Söding etwa "die Sicherstellung der Versorgungskette durch Vorlieferanten“, eine Reduzierung der Durchlaufzeiten und Investitionen in Lagerkapazitäten. Gute Wachstumschancen sieht er etwa im Transportermarkt.
Insgesamt liegt das Aftermarket-Geschäft der Schaeffler-Gruppe bei rund 2,5 Milliarden Euro, wie Unternehmenschef Jürgen M. Geißinger vor Kurzem erklärte. Allerdings enthält diese Zahl auch die Aktivitäten des Industriebereichs des Wälzlagerherstellers aus Herzogenaurach. Der Großteil des Ersatzteilgeschäfts von Schaeffler entfällt auf Produkte der Marken LuK und INA. Zum Portfolio des Kupplungsspezialisten LuK zählen unter anderem Reparatursets für Kupplungen, Zweimassenschwungräder und Drehmomentwandler. Zum Programm von INA gehören Reparaturkits für den Steuertrieb und Spannrollenkits. Insgesamt zählen allein zum INA-Sortiment für Motorenteile mehr als 2500 Artikel.