Detroit/Brüssel. Die deutschen Autobauer versuchen im Konflikt um das neue Kältemittel R1234yf für Autoklimaanlagen trotz unterschiedlicher Ausgangspositionen eine einheitliche Linie zu finden. "Wir streben eine möglichst gemeinsame Lösung mit anderen Automobilherstellern an“, so Daimler-Forschungs- und Entwicklungschef Thomas Weber. Für ihn ist inzwischen klar, dass das Brandrisiko durch das Kältemittel immens steigt. Die Stuttgarter haben mit einem eigenen Test Zweifel an der Sicherheit der Fluorchemikalie R1234yf aufgebracht. Daimler verwendet nun R134a weiter.
Allerdings ist der Einsatz von R134a in Klimaanlagen seit dem 1. Januar 2013 in der Europäischen Union in neuen Modellen verboten. "Wir nehmen das Ergebnis des Crashtests von Daimler sehr ernst, konnten es bei eigenen Tests an unseren Autos aber nicht nachvollziehen“, so BMW-Entwicklungschef Herbert Diess. "Alternativen zu R1234yf sind CO2, das Abdichten des Systems, aber auch Derivate des Klimamittels.“ Wie BMW steht auch der Volkswagen- Konzern nicht unter Zeitdruck. Allerdings müssen auf Nachfrage des Kraftfahrt-Bundesamts alle Hersteller eine Erklärung zur Sicherheitseinschätzung für ihre Fahrzeuge abgeben.Hinter den Kulissen prüfen sie deshalb Alternativen, die von konstruktiven Änderungen – etwa dem Einbau von Ventilen und Löscheinrichtungen – über den Einsatz alternativer Fluorchemikalien bis zu CO2-basierten Klimaanlagen reichen. Wie zuvor VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch sprach sich nun auch VW-Chef Martin Winterkorn für Kohlendioxid aus: "Das richtige Kältemittel ist sicher CO2 – langfristig.“ Offen ist, ob die EU-Kommission dem deutschen Antrag auf sechsmonatige Ausnahmegenehmigung stattgibt. Dass die VDA-Mitglieder eine einheitliche Lösung finden, ist unwahrscheinlich: General Motors hat bereits erklärt, an R1234yf festzuhalten.Hängepartie Kältemittel
Die deutschen Autobauer versuchen im Konflikt um das neue Kältemittel R1234yf für Autoklimaanlagen trotz unterschiedlicher Ausgangspositionen eine einheitliche Linie zu finden. "Wir streben eine möglichst gemeinsame Lösung mit anderen Automobilherstellern an“, so Daimler-Forschungs- und Entwicklungschef Thomas Weber