Schanghai. China will den Pkw-Flottenverbrauch bis 2015 auf 6,9 Liter Kraftstoff senken – von durchschnittlich 7,5 Litern im vergangenen Jahr. Dies entspricht einer CO2- Reduktion auf circa 160 Gramm pro Kilometer nach knapp 178 Gramm im Jahr 2012. China diskutiert über Strafzahlungen, sollte das Flottenziel verfehlt werden. In Europa liegt die Marke bei 120 Gramm im Jahr 2015, das entspricht einem Benzinverbrauch von rund fünf Litern. Auch in China leitet sich vom durchschnittlichen Fahrzeuggewicht das individuelle Flottenziel jedes Herstellers ab – im Gegensatz zu Europa müssen die Produzenten großer und schwerer Autos aber nicht mehr Klimagas einsparen als die Kleinwagenhersteller. Dafür unterscheidet die chinesische Regierung zwischen importierten und lokal produzierten Fahrzeugen: Für jede Kategorie gilt der individuelle Grenzwert des Herstellers. Dies trifft vor allem die deutschen Premiumhersteller, weil die Importflotte stark von großen Limousinen mit relativ hohen CO2-Emissionen geprägt ist.
Hohe Emissions-Hürden
Von den deutschen Premiumherstellern hat Mercedes den höchsten Flottenverbrauch. Um die Verbräuche der lokal gefertigten und importierten Fahrzeuge zu senken, setzen die Stuttgarter verstärkt auf kleinere und turbogeladene Motoren sowie auf steigende Verkäufe in der Kompaktklasse. Entwicklungschef Thomas Weber sieht zudem Hybride und Plug-in-Hybride im Kommen: „Wir werden auf der Importseite eine deutliche Verbrauchsreduzierung in den nächsten zwei Jahren erreichen.“ Außerdem bringt Daimler in diesem Jahr den Elektro-Smart. Um die Emissionen der lokal gefertigten Flotte zu senken, produziert Mercedes mit der Benzin-Hybridversion der E-Klasse erstmals ein Fahrzeug mit alternativem Antrieb in China. Die Regierung will einen hohen lokalen Fertigungsanteil bei Elektro- Komponenten und reinen E‑Autos erreichen. Nur dann gibt es Supercredits.