Es wird ein Weihnachten der Enttäuschungen. Denn im Vergleich zum Jahresanfang hat sich die Mangelwirtschaft nicht gebessert. Die Chipkrise ist mitnichten vom Tisch. Viele Autohändler, vor allem kleinere, können ihre Kunden nicht bedienen. Es fehlt Ware. In Europa ist der Neuwagenmarkt zuletzt regelrecht abgeschmiert.
Auch manche Rohstoffe bereiten der Branche Sorgen. Das Kobalt wird schon knapp. Wegen der Engpässe stehen viele Bänder still. Kurzarbeit statt Akkord. Der Produktionsstandort D geht – auch im Vergleich zu anderen Ländern – als Verlierer aus dem Jahr hervor.
Die Autozulieferer leiden gegenwärtig am meisten. Einerseits können sie ihre Komponenten nicht zu Ende bauen, weil ihnen ein Teil fehlt, andererseits nicht so viel beim Kunden absetzen wie gewohnt. Ein Dilemma. Kleinere Zulieferer werden ohnehin vom Wandel beim Antrieb voll erwischt. Die staatliche Aussetzung der Insolvenzantragspflicht ist aktuell das, was viele am Leben hält. Die Regelung soll im April 2022 enden. Zu befürchten steht, dass dann die Zahl der Pleiten und Übernahmen stark ansteigt.