München. Nach der Natur- und Umweltkatastrophe in Japan droht der Autokonzern Toyota seine Führerschaft auf dem Weltmarkt zu verlieren. Im Gespräch mit Automobilwoche erklärten mehrere Branchenexperten, dass sie bereits für das laufende Geschäftsjahr bei den Absatzzahlen einen Wechsel an der Spitze erwarten. Hintergrund sind die massiven Produktionsausfälle von Toyota – nicht nur in Japan. Hinzu kommen schwere Verkaufsrückgänge auf dem heimischen Fahrzeugmarkt.
"Ich gehe auf jeden Fall davon aus, dass General Motors die Marktführerschaft in diesem Jahr übernehmen wird“, sagt Jürgen Pieper, Autoexperte des Bankhauses Metzler in Frankfurt. Nach seiner Einschätzung könnte General Motors auch im kommenden Jahr die Weltmarktführung behalten. "2013 könnte dann VW die Nummer eins werden“, so Pieper weiter, "mit der guten Chance, dies auch für ein paar Jahre zu bleiben.“
VW-Konzernchef Martin Winterkorn hatte bei der Entwicklung der Unternehmensstrategie das Ziel ausgegeben, den japanischen Erzrivalen Toyota spätestens 2018 zu überholen. "Grundsätzlich sehe ich in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts einen Dreikampf zwischen VW, Toyota und Hyundai um die Spitze“, s0 Pieper. "Die Wiederbelebung von GM ist sehr stark von der Markterholung in den USA und natürlich auch von China getragen. Dahinter steckt – im Gegensatz zu den drei anderen – keine wirkliche Produktstärke.“