Ludwigshafen. Das Unternehmen verweist darauf, dass für ein hoch sicherheitsrelevantes Bauteil der Zulassungs- und Prüfaufwand höher ist als bei anderen Entwicklungen. Bis zum Beispiel ein Autolack – kein sicherheitsrelevantes Bestandteil des Autos – in Serie geht, vergehen zwischen drei und fünf Jahre. Für eine Serieneinführung müssen laut BASF alle Rahmenbedingungen passen – auch zeitlich. Zum ersten Mal vorgestellt wurde die Felge aus dem thermoplastischen BASF-Kunststoff Ultramid im Konzeptfahrzeug Smart Forvision auf der IAA 2011. „Inzwischen konnte die Leistungsfähigkeit der Bauteile durch angepasste Werkstoffe und eine optimierte Detailkonstruktion weiter erhöht werden“, so Rau. Die Felge wiegt rund sechs Kilo weniger als ein Bauteil aus Aluminium. Aufgrund der anspruchsvollen CO2-Vorgaben müssen Autos möglichst viel Gewicht einsparen. Bei Elektrofahrzeugen wiederum verkürzt jedes zusätzliche Kilo die ohnehin schon knappe Reichweite. Bei BASF ist man überzeugt, dass die Felge bei Berücksichtigung der Gewichtseinsparung auch wirtschaftlich attraktiv für die Autohersteller ist. Im Vergleich zu Felgen aus duroplastischem Kunststoff, der bereits in Rennwagen eingesetzt wird, können thermoplastische Felgen im Spritzguss hergestellt werden, was sie großserientauglich macht.
BASF
Kunststoff-Felge wartet auf ersten Serieneinsatz
Knapp drei Jahre nach Vorstellung der ersten großserientauglichen Kunststoff-Felge ist noch immer keine Serienanwendung in Sicht. „Wir diskutieren derzeit den Einsatz mit verschiedenen Kunden aus der Automobilindustrie“, so Walter Rau, Leiter Technical Development Transportationen beim Chemiekonzern BASF, auf Nachfrage der Automobilwoche