Eigentlich hätte es seit längerer Zeit endlich mal wieder eine Messepremiere geben sollen. Doch weil die Motorshow in Peking Corona-bedingt verschoben wurde, blieb es wieder bei einer virtuellen Vorstellung. Doch diese fiel nicht weniger selbstbewusst aus. "Der überwältigende EQS SUV hebt das Verlangen auf eine völlig neue Ebene", sagte Vertriebschefin Britta Seeger zu Beginn des zehnminütigen Videos.
Mit dem Modell hat die Elektrooffensive der Marke mit dem Stern nun auch die USA erreicht. Das Dickschiff mit einem Gewicht von 2,5 Tonnen kommt wie sein Verbrenner-Pendant GLS aus der Fabrik in Tuscaloosa, Alabama. Dennoch wirkt das rein elektrische Schwestermodell lange nicht so wuchtig. Das liegt an der aerodynamischen Optimierung, die dem EQS SUV zehn Zentimeter in der Höhe nimmt und es auch sonst kompakter wirken lässt als die tatsächliche Länge von 5,13 Metern.
Viele Merkmale sind bereits von der Limousine bekannt, die in Sindelfingen zusammen mit der S‑Klasse gefertigt wird. Dazu gehört etwa das Design der Rücklichter mit der charakteristischen DNA-Form oder der riesige Hyperscreen im Cockpit mit der neuesten Version des Infotainmentsystems MBUX. Auch die Massagesitze und die ausgeklügelte Ambientebeleuchtung sollen das Luxusgefühl bestärken.
Der EQS SUV ist bereits das dritte Modell auf der Plattform EVA2, die Mercedes eigens für rein elektrische Antriebe ausgelegt hat. Damit sind dank einer Batterie mit bis zu 108 kWh hohe Reichweiten möglich. Zwar erreicht der EQS SUV nicht die 780 Kilometer der Limousine, schafft aber trotz deutlich schlechterer Aerodynamik mit einer Ladung nach WLTP-Zyklus immerhin 660 Kilometer und kommt damit weiter als etwa der BMW i7, der auf einer Misch-Architektur steht. Mit einer Ladeleistung von bis zu 200 kW kann der EQS SUV innerhalb von 15 Minuten 250 Kilometer Reichweite nachtanken.