Technisch beschreitet Mercedes-Benz keine neuen Pfade. Der Hersteller setzt die jüngsten Generationen der Vier- und Sechszylindermotoren (OM 654 und OM 656) einfach konsequent in allen Baureihen ein. Hinzu kommt künftig ein 1,6-Liter-Dieselmotor (OM 608), bei dem Bohrung und Hub reduziert wurden. Die Motoren unterscheiden sich von älteren Dieselaggregaten durch ein anderes Gemischbildungsverfahren, eine zweistufige Abgasrückführung sowie einen sehr motornah eingebauten SCR-Katalysator.
Dass allein durch die Kombination serienreifer Motor- und Abgastechnik sehr gute Stickoxidwerte erreicht werden können, zeigt ein von Bosch umgerüstetes Versuchsfahrzeug. Es erreichte in Extremtests, die über die gesetzlichen Bestimmungen für Straßentests deutlich hinausgehen, einen Durchschnittswert von 26 Milligramm. Auf dem Motorensymposium lüftete der Zulieferer sein Geheimnis: Neben dem konsequenten Einsatz verfügbarer Hightech-Komponenten liegt es vor allem im Motormanagement.
Nach einem Kaltstart wird der Katalysator schnell auf seine Mindestbetriebstemperatur gebracht – und im weiteren Betrieb das Auskühlen, etwa auf langen Gefällestrecken, verhindert. Die dafür notwendigen Maßnahmen erhöhen den Kraftstoffverbrauch um ein bis zwei Prozent, in Extremfällen sogar um fünf Prozent. Dagegen soll der Verbrauch des Reduktionsmittels AdBlue nicht ansteigen.
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