Seit dem 1. Oktober 2015 ist Oliver Blume Vorstandschef von Porsche. Er spricht über die Herausforderung, einen 911 noch besser zu machen, das Verhältnis zu Audi nach dem Dieselskandal und die elektrische Zukunft des Unternehmens mit dem Mission E.
Herr Blume, können Sie sich noch an Ihre erste Begegnung mit einem Porsche erinnern?
Als Kind habe ich natürlich mit Matchbox-Autos gespielt. Ein Porsche war da immer unter den begehrtesten Modellen. Das ging dann weiter mit den Quartett-Spielen, bei denen Porsche immer gut gestochen hat. Tatsächlich mitgefahren bin ich zum ersten Mal während meines Studiums bei einem Freund. Aber da war so ein Sportwagen noch unerreichbar. Als ich später im Volkswagen-Konzern gearbeitet habe, hatte ich Zugang zu den Erprobungswagen, was extrem Spaß gemacht hat. 2013 kam ich dann zu Porsche.
Was für ein Modell fahren Sie denn gerade?
Ich bin in der schönen Situation, sehr viele Modelle fahren und testen zu können. Meistens stehen diese kurz vor oder nach der
Serieneinführung und es geht noch um Optimierungen. Gerade fahre ich den neuen Cayenne, ich teste aktuell aber auch den neuen 911 und den Mission E. Beide sind noch getarnt. Zu Hause steht bei mir ein 911 Targa, den aber meistens meine Frau nutzt, und ein Macan. Wenn es mich am Wochenende packt, fahre ich aber auch gerne mal einen Handschalter.Der neue 911 ist das erste Projekt, das Sie als Porsche-Chef komplett allein verantworten. Wie herausfordernd war das?
Sehr herausfordernd. Bei einer Ikone wie dem 911 kommt es darauf an, dass er als solcher auch wieder
sofort erkennbar ist. Das Design der jeweiligen Generation ist ja eigentlich unschlagbar. Daher haben wir uns viele Gedanken gemacht, um auf der einen Seite technologisch maximal innovativ zu sein und auf der anderen trotzdem die Tradition weiter zu transportieren. Am Ende muss es schließlich heißen: Das ist der beste 911 aller Zeiten. Bei allen Mühen ist es letztlich doch schön, zu sehen, was am Ende dabei herausgekommen ist.