Es ist bei Daimler soetwas wie die Zauberformel der Fahrzeugfertigung. Die "Factory 56", die derzeit am Standort in Sindelfingen entsteht, soll die Montage in der Autoindustrie revolutionieren. "Wir werden hier deutlich effizienter sein und weniger Stunden pro Fahrzeug brauchen", sagt der ehemalige Mercedes-Produktions- und jetzige Entwicklungschef Markus Schäfer. Man wolle nichts weniger als die "modernste Automobilproduktion der Welt".
Tatsächlich haben die Planer um Ulrike Graze, die für die aktuelle S-Klasse-Produktion verantwortlich ist, mit einigen Traditionen der Pkw-Fertigung gebrochen. Dazu gehört das Prinzip des starren Montagebands. Da in Sindelfingen in Zukunft nicht nur die S-Klasse, sondern auch die elektrische Variante EQS mit einer neuen Architektur sowie vollautomatisierte Robotaxis gebaut werden sollen, ist die Fabrik auf maximale Flexibilität ausgelegt. In Betrieb genommen wird sie mit der -neuen S-Klasse, die Ende 2020 vorgestellt wird.
Bis zu 300 fahrerlose Transportsysteme (FTS) sind dabei im Einsatz. Sie kommunizieren untereinander und erlauben es, dass einFahrzeug für den Innenausbau aus der Linie herausgenommen wird, etwa um ein Glasschiebedach mit Unterstützung von Robotern einzusetzen. Später reiht sich das Auto wieder in den Takt ein.