Welchen Stellenwert die Modelle von Maserati unter dem Dach des neu gegründeten Konzerns Stellantis einnehmen, lässt sich an dessen Homepage ablesen: "Masters of Italian Audacity" steht dort, übersetzt: "Meister italienischer Verwegenheit". Wer also dachte, die Tage der italienischen Luxusmarke mit dem Dreizack könnten unter dem Stellantis-Chef Carlos Tavares gezählt sein, irrt. Maserati sieht sich sogar am Beginn einer neuen Ära, die nicht nur neue Modelle und eine umfassende Elektrifizierung bringen, sondern auch sportliche Gene reanimieren soll.
Stellvertretend für Letzteres steht der im Juni erscheinende Supersportwagen MC20, respektive dessen Motor. Der V6, drei Liter groß und 630 PS stark, ist das Entwicklungsergebnis des 2015 gestarteten Projekts "Nettuno" (Neptun). Als erster Motor in einem Straßenauto verfügt er über ein aus der Formel 1 abgeleitetes Vorkammer-Verbrennungssystem mit Doppelzündung. Die Technik verspricht trotz der sehr hohen Leistung den niedrigsten spezifischen Verbrauch im Umfeld. Maserati fertigt sein Top- Aggregat im neu gegründeten "Engine Hub" in Modena. Damit kehrt das Unternehmen nach 20 Jahren wieder zur eigenen Motorenfertigung zurück. Der Vertrag mit Ferrari als Hauslieferant läuft 2022 aus.
Der MC20 wiegt durch sein Kohlefaser-Chassis unter 1500 Kilo und rennt in der Spitze mehr als 325 km/h schnell. 2022 will man eine Cabrio-Variante auflegen.