Europäer begegnen IT-Giganten aus den USA häufig mit Misstrauen. Wer Marianne Janik kennenlernt, wird diese Haltung zumindest in Bezug auf Microsoft überdenken. Janik ist seit dem vergangenen November Deutschland-Chefin des IT-Riesen, der hierzulande rund 3000 Mitarbeiter zählt. Die 55-Jährige Managerin mit deutschem und französischem Pass ist polyglott und uneitel. Sie geht offen auf die Menschen zu, eine verquaste IT-Sprache ist ihre Sache nicht. "Amerikanisch" ist dagegen ihr großer Optimismus: "Ich bin überzeugt, dass wir gestärkt und widerstandsfähiger aus dieser Krise kommen werden", sagt sie zur Pandemie-Entwicklung.
Mit ihrer einnehmenden Art kann sie so manche Barriere einreißen – selbstverständlich auch zum Wohl des Geschäfts. So sagte sie jüngst in einem Gespräch mit der Automobilwoche mit Blick auf die manchmal überkritischen deutschen Datenschützer: "In Deutschland wird vielfach Datensparsamkeit oder gar Datenenthaltsamkeit propagiert. Dabei wird oft nicht berücksichtigt, welch hohes Innovationspotenzial in der Nutzung von Daten steckt." Die promovierte Juristin stand fünf Jahre an der Spitze von Microsoft in der Schweiz. Ab 2011 hatte sie den Geschäftsbereich Öffentliche Verwaltung bei Microsoft Deutschland geleitet. Zuvor arbeitete sie bei der Elster AG, bei dem Spezialsystemhaus ESG und bei der EADS-Tochter Elekluft. Ins Berufsleben war sie bei der Daimler-Benz AG im Bereich Public Affairs gestartet.
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