Der stylishe Store an der Münchner Edeladresse Odeonsplatz 1 ist neuster Anlaufpunkt für Cupra-Fans. Weitere dieser "Cupra City Garages" befinden sich in Mailand, Hamburg und Mexiko. Sie sollen dokumentieren, wie sich Seats erst drei Jahre alte Submarke sieht – als hipp, cool, modern und selbstbewusst.
"Viele Leute sind von unserem Erfolg überrascht", sagt Cupra-Chef Wayne Griffiths. Mehr als 50.000 verkaufte Einheiten bereits in diesem Jahr machen deutlich, wie gut Cupra als neue Automarke angenommen wird. Käufer sagen, sie fahren einen Cupra, nicht einen Seat Cupra.
Seine 2019 gemachte Prognose muss Griffiths somit korrigieren. Damals versprach er, ausgehend von einem Absatzvolumen von 17.000 Fahrzeugen seit Debüt der Marke, mindestens eine Verdopplung innerhalb von zwei Jahren.
Der Name Cupra leitet sich vom Cup Racing ab, die sportliche Ausprägung und Positionierung zählt zur Markenphilosophie. Künftig aber möchte man diese DNA mit null Emissionen unter einen Hut bringen. "Cupra soll zu einer sportlichen und gleichzeitig vollelektrischen Marke werden", sagt Werner Tietz. Der Vorstand für Forschung und Entwicklung hielt sich in einem Gespräch mit der Automobilwoche jedoch bedeckt, ob die Mutter Seat beim batterieelektrischen Antrieb außen vor bleibt.
Teilelektrifiziert sind bereits der Cupra Leon und dessen Kombi-Ableger Sportstourer sowie der Formentor unterwegs. Diese drei Modelle bleiben im Portfolio und werden ab dem Jahr 2023 vom nächsten (und letzten) Plug-in-Hybrid profitieren, den Volkswagen gerade entwickelt. Vor allem durch die Erhöhung der Batteriekapazität sollen Reichweiten bis zu 100 Kilometer möglich werden. Ebenfalls die PHEV-Gen 2 erhält der Ateca, der 2023 in neuer Auflage kommt. Vor 2030 ist Cupra also nicht auf Zero-Emission-Fahrzeuge umgestellt.
Der Startschuss zur Vollelektrik fällt gerade mit dem Born (Markteinführung November). Das Kompaktmodell bildet das Pendant zum VW ID.3, übernimmt aufgrund der gleichen MEB-Architektur auch dessen Antriebe. Kleiner Unterschied: Cupra darf in der ersten Jahreshälfte 2022 mit dem E-Boost debütieren. Hier kitzelt die Software kurzzeitig 20 kW Mehrleistung aus der sonst 150 kW starken E-Maschine.
Der Born soll für einen kräftigen Absatzschub sorgen und neue Märkte erschließen, die bei der Elektromobilität schon fortschrittlich aufgestellt sind – aber eben konventionelle Cupra-Modelle bislang nicht im Fokus hatten. Das gilt etwa für Norwegen. "Europa bleibt das Kerngeschäft, wir gehen jetzt aber auch nach Korea, Japan und Australien", sagt Tietz. Die chronologische Nummer zwei in der Elektrostrategie wird der Tavascan. Das extrem progressiv gestylte SUV-Coupé zeigte Cupra bereits 2019 als Studie auf der IAA in Frankfurt. Der Tavascan steht ebenfalls auf dem Modularen E-Antriebs-Baukasten (MEB) und ist für 2024 vorgesehen.
Ein Jahr später soll dann ein elektrisches Einstiegsmodell serienreif sein. Der City-Stromer, von dem auch VW und Škoda je ein Derivat erhalten, basiert auf einem abgespeckten MEB, für dessen Entwicklung sich Cupra extra in Wolfsburg beworben hatte – und den Zuschlag erhielt. Die Herausforderung: Das intern MEB-Entry genannte Chassis ist extrem preissensitiv. Die späteren drei Serienmodelle sollen möglichst unter 20.000 Euro starten. Die Cupra-Version wird wohl so ähnlich aussehen wie das kürzlich gezeigte Concept Car Urban- Rebel. Tietz: "Sie müssen sich nur den Front-Splitter und den großen Heckflügel wegdenken."
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