München. Die App informiert in Echtzeit über Radarfallen, Bauarbeiten, Hindernisse und Gefahrenstellen. Die Informationen basieren zu einem wesentlichen Teil auf den Eingaben der Nutzer. "Wir haben noch nicht entschieden, ab wann die App kostenpflichtig wird und wie viel wir dann verlangen. Zunächst wollen wir die Downloadzahl verdoppeln, um eine gute installierte Nutzerbasis zu haben“, so Vincent Peńa, der für den weltweiten Vertrieb verantwortlich ist, im Gespräch mit der Automobilwoche. Coyote wurde 2005 in Paris gegründet. Mit 100 Mitarbeitern schrieb das laut Peńa profitable Unternehmen 2012 einen Umsatz von 80 Millionen Euro. Den größten Teil davon erlöst Coyote mit einem Nachrüstgerät ähnlich einem portablen Navi. Dazu kommen Apps für die Handybetriebssysteme Android und iOS sowie die Belieferung von Dritten mit eigenen Inhalten. "Wir bieten speziell für die Automobilindustrie mit Coyote Series hochwertigen Content an, der auf verschiedensten Plattformen laufen kann“, sagt Peńa.
Zu den Kunden im automobilen Direktgeschäft gehört Renault mit dem neuen vernetzten Navigations- und Infotainmentsystem R-Link. In Frankreich ist die Coyote- App eine der beliebtesten Funktionen von R-Link. Für Deutschland bietet Renault diese Inhalte noch nicht an. "Wir werden in Kürze weitere Kooperationen kommunizieren können, die auch für den deutschen Markt relevant sind“, kündigt Peńa an. Auch Volvo Cars zählt zu den Kunden. "Wir werden in den nächsten zwei bis drei Jahren einen Großteil der Autohersteller mit unseren Services bedienen“, so der Manager. Gleichzeitig wollen die Franzosen den etablierten und fest eingebauten Fahrerassistenzfunktionen der Hersteller weiter kräftig Konkurrenz machen. So soll das Geschäft mit eigenen Nachrüstgeräten durch eine günstigere Version für den Volumenmarkt vorangetrieben werden. Im Gegensatz zu anderen Ländern ist in Deutschland die Rechtslage für Radarfallen-Warner, wie sie auch die "Blitzer“-App des Hamburger Anbieters Eifrig Media bietet, umstritten: Erst vor Kurzem haben die Verkehrsminister der Länder die Nutzung solcher Apps unter Strafe gestellt. Dennoch gibt es für mobile Nachrüstlösungen genügend Ansatzpunkte. Mobileye bietet zum Beispiel verschiedene Kollisionswarner und Spurhalteassistenten an. Ähnliche Funktionen sowie einen Car Finder und einen Unfall-Rekorder enthalten die Apps der israelischen Firma iOnRoad, die gerade erst vom US-Navigations- und Infotainment-Spezialisten Harman übernommen wurde.Mobile Assistenten legen zu
Was mit portablen Navigationsgeräten begann, setzt sich nun bei mobilen Fahrerassistenzsystemen fort: Immer mehr Anbieter aus der Consumer- und IT-Branche drängen auf den Markt und knabbern am hochmargigen Geschäft mit Sonderausstattungen, das bislang den Autoherstellern vorbehalten war. Jüngstes Beispiel ist iCoyote, eine Verkehrs-App, die der französische Anbieter Coyote seit Dezember kostenlos in Deutschland anbietet und die bereits mehr als 300.000- mal heruntergeladen wurde.