Ihre Namen lauten Urus, Bentayga, Cullinan und Levante. Wohl kaum ein Branchenexperte hätte vor einigen Jahren prophezeit, dass diese Luxus-SUVs ihren Marken Lamborghini, Bentley, Rolls-Royce und Maserati zu deutlichen Absatzsteigerungen verhelfen würden. Derzeit setzt auch Aston Martin mit dem DBX auf das Geschäftsmodell SUV. Im exklusiven Reigen fehlt jetzt eigentlich nur noch Ferrari. Und wer sich an die Antwort des ehemaligen Fiat-Chrysler-Bosses Sergio Marchionne auf die Frage zu einem Ferrari-SUV – "Vorher muss man mich erschießen" – erinnert, hatte wohl nicht erwartet, dass die berühmteste Sportwagenmarke der Welt jemals solch einen Paradigmenwechsel vollziehen wird.
Auch Marchionnes Nachfolger Louis Camilleri mochte sich anfangs nicht recht mit der Idee anfreunden. Doch die Stimmung hat sich gedreht. Erlkönige im SUV-Format werden rund um Maranello gesichtet. 2022 beginnt für Ferrari dann ein neuer Abschnitt der Unternehmensgeschichte – in Form des Purosangue (ital. Vollblut). Das SUV gilt als Nachfolger des Mitte 2020 ausgelaufenen Allrad-Kombis GTC4 Lusso. Technisch basiert der Purosangue auf einer neuen Frontmotor-Allradantriebs-Plattform, die in Zukunft auch für weitere Modelle eingesetzt werden dürfte. Den Vortrieb übernimmt ein neu entwickelter V6-Turbobenziner. Acht- und Zwölfzylinder sind außen vor. Zur Auswahl steht dann auch ein Hybridantrieb in Kombination mit dem V6.