Die von Bund und Ländern beschlossene Verlängerung des Lockdowns bis zunächst Mitte Februar und damit einhergehend die Schließung der Showrooms setzt vielen Autohäusern weiter zu. "Es ist ein heftiger Einschnitt, aber wir kommen über die Zeit", sagt Christoph Kösters, bei der Hülpert-Gruppe als Geschäftsführer für Porsche zuständig. Im ersten Lockdown konnte die Gruppe auf Kurzarbeit verzichten. Müssen die Showrooms noch länger geschlossen bleiben, zieht die Hülpert-Gruppe dieses Mittel in Betracht. "Die Voraussetzungen für die Beantragung sind bereits geschaffen."
Auch für andere Händler wird es zunehmend enger. "Wir benötigen jetzt sehr schnell eine Perspektive für das existenziell wichtige Frühjahrsgeschäft", sagt Thomas Peckruhn, Vizepräsident beim Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK). Während zum Jahresstart die Nachfrage bei vielen Händlern erst langsam anläuft, beginnt im März die Belebung. Die im Januar verpassten Umsätze können meist im Jahresverlauf noch ausgeglichen werden. Dies dürfte ohne ein Frühjahrsgeschäft schwierig werden. "Es ist momentan kaum möglich, das Volumen der Fahrzeugbestellungen für das Frühjahrsgeschäft zu kalkulieren. Bleiben die Händler auf georderten Autos sitzen, reden wir hier bundesweit über drohende finanzielle Belastungen in Milliardenhöhe", sagt Peckruhn. "Dadurch werden viele Existenzen gefährdet." Deshalb seien zusätzliche Entschädigungen für den Handel erforderlich.
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