Auf die Einkäufer von Volkswagen, Mercedes-Benz, Ford, Renault & Co. wächst mit jeder Kriegswoche in der Ukraine der Druck. Auf den unvermindert fortgeführten russischen Angriffskrieg reagiert die westliche Staatengemeinschaft mit weiteren Wirtschaftssanktionen, die inzwischen zahlreiche Rohstofflieferungen aus Russland abschnüren. Das globale Angebot an Rohstoffen wird deshalb von Woche zu Woche knapper – und teurer.
Jüngstes Beispiel ist – zusätzlich zu den ohnehin schon bestehenden Lieferengpässen – der Palladium-Notstand bei Volkswagen. Das zur Platin-Gruppe zählende Metall wird zwingend für die Anlagen zur Abgasnachbehandlung benötigt. In Wolfsburg und an anderen Standorten wurde deshalb bereits die Produktion gedrosselt, ist bei VW zu hören.
"Die aktuellen Zeiten sind nichts für Feiglinge und Unerfahrene. Ich bin seit 1993 in der Automobilbranche, aber in dieser Intensität habe ich die Herausforderungen noch nicht erlebt", sagt Benteler-CEO Ralf Göttel (siehe Interview). Helfen könne in dieser Situation im Grunde nur mehr Geld, meint der Benteler-Chef. "Die Rohstoffversorgung lässt sich derzeit für uns nur schlecht greifen. Wir gehen aber davon aus, dass sich diese Thematik mit Geld lösen lässt."