Wer hat an der Preisschraube gedreht? Die aktuelle Situation mit Halbleiterkrise und verstärkter Nachfrage nutzen viele Hersteller, um die Preise zu erhöhen und Rabatte zurückzunehmen. Zwar arbeiten sie mit regelmäßigen Erhöhungen, aber aus dem über Jahre linear geprägten Preisanstieg hat sich zuletzt in Deutschland eine zum Teil exponentielle Entwicklung ergeben.
Laut den Datenspezialisten von Jato Dynamics gingen die volumengewichteten Listenpreise bis 2017/2018 kontinuierlich nach oben und legten in den folgenden Jahren stärker zu – bis sie in den vergangenen Monaten nochmals stark anzogen. Das zeigt eine Auswertung für die Automobilwoche.
Im B-Segment, wo Kleinwagen wie VW Polo, Ford Fiesta und Opel Corsa eine wesentliche Rolle spielen, zahlten Käufer 2020 rund 59 Prozent mehr als 2002. Lag der Durchschnittspreis 2002 noch bei gut 13.000 Euro, mussten Verbraucher 2020 im Durchschnitt bereits knapp 21.000 Euro hinblättern. Doch für den höheren Preis bieten die Hersteller auch mehr: In den Fahrzeugen ist nicht nur der Komfort deutlich größer, sondern es gibt auch mehr Sicherheitsfeatures. Zudem sind die Fahrzeuge mit jeder Generation größer geworden. Zum Anstieg der durchschnittlichen Listenpreise haben zuletzt vor allem die SUVs im B-Segment beigetragen. Hier legten die volumengewichteten Preise um 6,3 Prozent zu.