Stuttgart. TomTom will im Direktgeschäft mit der Autobranche in den kommenden Jahren stark wachsen und sich als Systemlieferant etablieren. „Der Umsatz unserer Automotive-Sparte und auch unsere Marktanteile werden mittelfristig deutlich zulegen“, kündigte Giles Shrimpton, Leiter der Division, im Gespräch mit Automobilwoche an. Dabei sieht der Manager drei Ansatzpunkte: den Verkauf kompletter Navigations- und Infotainmentlösungen als Tier-1- Zulieferer, die Belieferung von Herstellern und Zulieferern mit Kartenmaterial sowie das relativ neue Geschäft mit Online-Dienstleistungen.
Der niederländische Navigationsspezialist wurde 1991 gegründet und ist seit 2005 an der Börse in Amsterdam gelistet. Im Jahr 2004 brachte das Unternehmen das erste mobile Navigationsgerät auf den Markt. Heute gehört TomTom mit dem US-Konkurrenten Garmin zu den größten Anbietern sogenannter PNDs („Personal Navigation Devices“). Mit der Übernahme eines 90 Mitarbeiter zählenden Entwicklungsteams von Siemens VDO im Juli 2007 wurde der Grundstein für die Automotive- Sparte gelegt.
Diese soll nun die Wachstumslokomotive im Konzern sein, nachdem das Consumer- Geschäft deutliche Sättigungstendenzen zeigt. Dazu hat TomTom im vergangenen Jahr das Produktangebot zum Beispiel im Bereich Multimedia und Autoradio erweitert. Im Gegensatz zu Garmin baut TomTom weder die Nachrüstlösungen noch die fest eingebauten Systeme selbst.