Palo Alto. Die Idee, herkömmliche Laptop- Akkus zusammenzupacken und daraus eine leistungsstarke Batterie für E-Autos zu formen, sorgte anfangs allenfalls für Heiterkeit unter Autoingenieuren. Mit dem Roadster brachten die Bastler aus dem Silicon Valley 2008 ihr erstes Elektroauto mit 340 Kilometern Reichweite in Serie. Im Folgejahr stieg Daimler bei Tesla Motors ein, etwas später folgte Toyota. Das ließ aufhorchen. Seit dem Model S, dem ersten von Grund auf selbst entwickelten Fahrzeug, wird Tesla endgültig ernst genommen. Die viertürige Luxuslimousine heimste Lob von Fachjournalisten ein – und das nicht nur für die Mindestreichweite von 390 Kilometern, sondern auch für Alltagstauglichkeit und Fahrkomfort. In den USA erhielt das Auto fünf Sterne plus im Crashtest und wurde als sicherstes Auto der Welt gefeiert. In Deutschland ist das Model S seit August zu kaufen, die Preise starten bei 68.000 Euro und reichen bis 91.200 Euro für die leistungsstärkste Variante. Den Ritterschlag erhielt Tesla durch Daimler-Entwicklungsvorstand Thomas Weber. „Wir haben Tesla inside“, warb der Manager für die elektrische B-Klasse, deren kompletter Antriebsstrang vom Model S abgeleitet ist und die 2014 auf den Markt kommt. Die Tesla-Aktie ging durch die Decke. Zum Höchststand wurde Tesla mit 23,5 Milliarden Dollar bewertet – ein Unternehmen, das in diesem Jahr gerade einmal 21.500 Autos verkaufen dürfte und nach wie vor Verluste einfährt. Daimler ist rund 60 Milliarden Euro wert, wird aber in diesem Jahr rund 7,5 Milliarden Euro Gewinn ausweisen. Tesla verändert nicht nur die Spielregeln des Autobaus, das Unternehmen geht auch mit einem Direktvertrieb neue Wege und auf Konfrontationskurs zu etablierten Händlern. Die Reichweitendiskussion beantworten die Kalifornier mit amerikanischer Pragmatik: Statt auf öffentliche Investitionen zu warten, bauen sie selbst ein Netz mit Schnellladestationen auf. Für dauerhaften Erfolg muss Tesla noch einige Hürden nehmen. Dazu zählt eine angemessene Rendite, die Batterien müssen ihre Standfestigkeit beweisen. Und: Drei Fahrzeugbrände eines Model S nach Unfällen werden derzeit untersucht. Der Ausgang dieser Untersuchungen ist für das Image von E-Autos generell von Bedeutung. Sicher ist aber bereits: Tesla ist der Gamechanger 2013.
TOP 2013: Ritterschlag für Bastler aus Silicon Valley
In diesem Jahr hat das erst 2003 gegründete Start-up Tesla Motors unter der Führung des charismatischen Internetmilliardärs Elon Musk den Aufstieg in den Club der ernst zu nehmenden Autohersteller geschafft – eine Leistung, die in dieser komplexen Industrie sehr beachtlich ist.