Volle Orderbücher führen zu steigenden Volumenzielen

Die Zuversicht für den deutschen Markt wächst. Viele Hersteller gehen davon aus, dass die Neuzulassungen im nächsten Jahr nur noch leicht unter Normalniveau landen werden. So legt Volkswagen bei der Berechnung der Zielvorgaben für seine Vertriebspartner einen Markt von 2,95 Millionen Pkw zugrunde.

Eine ähnliche Einschätzung kommt von den Importeuren. Die Erwartungen für den deutschen Markt würden zwischen 2,85 und 2,95 Millionen Pkw liegen, heißt es beim Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK). Dabei sind zumindest die ersten Monate des nächsten Jahres bei vielen Herstellern noch durch die Lieferschwierigkeiten aufgrund der Chipkrise geprägt.

Allerdings sind die Auftragsbücher voll. In einem internen Schreiben an die Vertriebspartner, das der Automobilwoche vorliegt, spricht Audi von 20 Prozent plus beim Auftragsbestand. Mit einem Wert von rund 85.000 Einheiten sieht sich Audi gut gewappnet für den Start ins nächste Jahr.

Auch die Vertriebspartner anderer Hersteller haben zum Teil deutlich mehr Bestellungen als sonst. Rund 50 Prozent liege der Auftragsbestand über dem bisherigen Allzeithoch, berichtet ein Porsche-Händler. Die verstärkte Nachfrage ziehe sich quer über alle Modelle des Sportwagenherstellers.

Die gute Ausgangssituation fürs nächste Jahr führt dazu, dass Hersteller die Volumenziele ihrer Vertriebspartner zum Teil deutlich erhöhen. "Anstatt den Handelspartnern eine 'Halbleiterstütze' zu geben, nimmt Audi uns die Erträge und Boni durch nicht gelieferte Fahrzeuge und setzt diese dann gleich als Auftragsbestand für die Jahreszielerhöhung für 2022 an", kritisiert ein Händler: "Uns fehlen massiv Erträge, die wir jetzt brauchen könnten."

Dabei berichten Partner, dass ihre Jahresziele für 2022 um mehr als zehn Prozent erhöht wurden. Erschwerend kommt hinzu, dass Audi in den nächsten Wochen die Preise anheben will.

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