Die Automobilindustrie kürt gemeinhin kein Wort des Jahres. Müsste man für 2021 eines wählen, wäre es "Chipkrise". Der Mangel an Halbleitern behinderte das Privatkundengeschäft immens. Dabei hat der Nachschubmangel auch einen positiven Effekt: Er markiert das Ende der ruinösen Rabattschlachten.
Rabatte fressen die Gewinne seit Langem auf. Das nimmt die Branche seit 20 Jahren stoisch hin. Damit ist es nun abrupt vorbei. Durch die Angebotsverknappung gibt es kaum noch Nachlässe – sie sind nicht mehr nötig. Die hohen Zahlen an Tages- und Eigenzulassungen sind ebenfalls passé. Da musste erst eine Pandemie kommen, um kaufmännische Vernunft walten zu lassen.
Die Steigerung des Marktanteils war lange das hehre Ziel, nun ist es die Marge. Autohersteller wie Renault und Stellantis haben schon 2021 ein Bekenntnis abgegeben, bei den Rabattschlachten in Zukunft nicht mehr mitmachen zu wollen. Auch wenn es in der Praxis noch Ausnahmen gibt – es bleibt eben bei diesen Ausnahmen.